Pressemitteilung | Verband der Automobilindustrie e.V. (VDA)

Pkw-Markt auf Wachstumskurs / VDA 2012 mit Gemeinschaftsstand in Moskau / Bräunig: Russland bietet für Zulieferer erhebliches Potenzial

(Stuttgart / Berlin) - "Eine am WTO-Regelwerk ausgerichtete Industrie- und Handelspolitik Russlands erhöht die Rechts- und Investitionssicherheit für ausländische Unternehmen. Die deutsche Automobilindustrie begrüßt den angestrebten Beitritt Russlands zur Welthandelsorganisation WTO. Dies wäre ein deutliches Signal für eine weitere Integration Russlands in die Weltwirtschaft und eine Vertiefung der wirtschaftlichen Kooperation", betonte Klaus Bräunig, Geschäftsführer des Verbandes der Automobilindustrie (VDA), anlässlich eines Russland-Kongresses in Stuttgart, den der VDA gemeinsam mit der Deutsch-Russischen Auslandshandelskammer, dem Ostausschuss der Deutschen Wirtschaft und der IHK Region Stuttgart veranstaltete.

Bräunig wies darauf hin, dass der russische Light-Vehicles-Markt in den ersten neun Monaten des laufenden Jahres um 45 Prozent auf 1,92 Mio. Einheiten zugelegt hat. "Die deutschen Pkw-Hersteller sind noch schneller unterwegs und haben ihren Marktanteil mit 333.000 Neuwagen auf 17,3 Prozent erhöht", so Bräunig. Im Vorjahreszeitraum lag der Marktanteil bei 15,8 Prozent. Der Pkw-Export nach Russland erhöhte sich zwar um rund drei Viertel auf knapp 100.000 Fahrzeuge, das Vorkrisenniveau ist jedoch noch längst nicht wieder erreicht. Die Fertigung vor Ort in Russland legte kräftig zu und stieg um 93 Prozent.

"Die deutsche Automobilindustrie hat erheblich zur Modernisierung in Russland beigetragen. Neben steigenden Marktanteilen deutscher Hersteller haben auch die Zulieferer ihr Engagement in Russland deutlich ausgeweitet", betonte Bräunig. So wurden im bisherigen Jahresverlauf für rund 2 Mrd. Euro Motoren und Kfz-Teile von Deutschland nach Russland geliefert. Das entspricht fast dem Niveau des Gesamtjahres 2010. Im Krisenjahr 2009 waren die Lieferungen nach Russland allerdings um mehr als die Hälfte zurückgegangen. Auch der Nutzfahrzeugexport nach Russland habe wieder deutlich zugelegt.

Bräunig wies auf das Potenzial des Automobilmarktes Russland hin. Die Fahrzeugdichte sei mit 242 Pkw je 1.000 Einwohner noch um die Hälfte niedriger als in Deutschland (520 je 1.000 Einwohner). Hinzu komme der erhebliche Erneuerungsbedarf im Bestand.

Neben den deutschen Herstellern sind auch deutsche Zulieferer in Russland mit eigener Fertigung vertreten, Tendenz steigend. Insgesamt habe die Veranstaltung, so Bräunig, gezeigt, dass die Zulieferbasis in Russland noch erhebliches Potenzial biete. So werde die von Russland geforderte lokale Wertschöpfung zwar teilweise schon erfüllt, allerdings gelte es auch, internationalen Qualitätsstandards bei lokalen Zulieferern sicherzustellen. Russland als Automobilstandort biete insbesondere Zulieferern in der Wertschöpfungskette (Tier 2) und Investitionsgüterherstellern gute Chancen. Russland selbst habe mit seiner Automobilpolitik zum Ziel, gerade auch mit den internationalen Unternehmen intensiver zusammen zu arbeiten. Auf dem Kongress in Stuttgart wurden zudem die Herausforderungen des russischen Marktes erläutert, die bei einem Marktzugang zu berücksichtigen seien, so etwa das relativ hohe Kostenniveau, die Verfügbarkeit und Qualifikation von Arbeitskräften oder kulturelle Unterschiede.

Vom 29. August bis 9. September 2012 findet zum vierten Mal der Internationale Automobil-Salon Moskau (MIAS) statt. "Für unsere Mitgliedsunternehmen der Zulieferindustrie hat der VDA eine Gemeinschaftsbeteiligung beim Zulieferteil der Ausstellung beantragt, der dem Automobilsalon angegliedert ist. Für den Deutschen Gemeinschaftsstand mit Zulieferern haben wir uns für die 'Interauto' entschieden, da sie die unmittelbare Nähe zu den Herstellern gewährleistet", sagte Bräunig.

Quelle und Kontaktadresse:
VDA Verband der Automobilindustrie e.V. Pressestelle Behrenstr. 35, 10117 Berlin Telefon: (030) 897842-0, Telefax: (030) 897842-600

(cl)

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