Pressemitteilung | Bundeszahnärztekammer Arbeitsgemeinschaft der Deutschen Zahnärztekammern e.V. (BZÄK)

Prävention im Alter als Herausforderung für die deutschen Zahnärzte

(Berlin) - Als einen "Meilenstein" für die deutschen Zahnärzte bezeichnete Dr. Dr. Jürgen Weitkamp, Präsident der Bundeszahnärztekammer, in einer Bilanz die Veranstaltung "Kostenexplosion durch Prävention?" am 17. Oktober in Berlin.

Man habe seitens der hochkarätigen Experten wichtige Basisdaten zur Auswirkung von Prävention in höheren Altersgruppen im Gesundheitswesen erhalten und damit eine hervorragende Ausgangslage für die versorgungspolitische Positionierung von oralen Prophylaxemaßnahmen: Ganz im Vordergrund stehe dabei - im Gleichklang mit den Anstrengungen in der gesamten Medizin - eine sogenannte "Kompression der Morbidität" als Präventionsziel, d.h. vor allem ein "Zusammendrängen" des Zahnverlustrisikos auf einen möglichst späten und möglichst kurzen Abschnitt der Lebenszeit eines Menschen. Durch Prävention in der Zahnheilkunde können zwar voraussichtlich keine Kosten eingespart werden, es ist aber auch nicht mit einer Kostenexplosion zu rechnen.

Damit stellt sich die Zahnärzteschaft den zukünftigen Herausforderungen des demographischen Wandels und besetzt wichtige Positionen im Rahmen der medizinischen Gesamtbetreuung der Bevölkerung. "Bald sind über 35 % der Bevölkerung über 65 Jahre alt", sagte Dr. Dietmar Österreich, Vizepräsident der Bundeszahnärztekammer, "der Versorgungsbedarf steigt durch diese Altersentwicklung zusammen mit dem medizinischen Fortschritt stark an. Auch in der Zahnheilkunde wird die Lebensqualität der Alten deutlich verbessert, allerdings zu entsprechenden Kosten. Wenn immer mehr alte Menschen mehr eigene Zähne behalten, müssen diese aufwendiger versorgt werden als dies bei gänzlichem Zahnverlust eine preiswerte Totalprothese tun würde."

Die Deutsche Mundgesundheitsstudie (DMS III) habe gezeigt, dass jeder Vierte der Senioren zwischen 65 und 74 Jahren heute zahnlos ist. Dr. Österreich: "Das wollen wir ändern und es ist das Ziel der Bundeszahnärztekammer, diese Quote bis zum Jahr 2020 auf 15 % zu senken." Er sehe dabei durchaus die Schwierigkeiten durch ein verstärktes Zusammentreffen von Allgemeinerkrankungen und Mundkrankheiten beim älteren und alten Menschen. Auch fehle es derzeit noch an Konzepten, um schwer zu motivierende Risikogruppen zu erreichen.

Prof. Dr. Friedrich W. Schwartz, Vorsitzender des Sachverständigenrates für die Konzertierte Aktion im Gesundheitswesen, hatte den rund einhundert Gästen der hochkarätigen Veranstaltung in der Kaiserin-Friedrich-Stiftung verdeutlicht, dass die deutschen Zahnärzte mit ihrem Konzept "Prävention ein Leben lang" auf dem richtigen Weg seien und nicht zuletzt für ihre Maßnahmen zur Betreuung der älteren Bevölkerung auf Akzeptanz auch am "Runden Tisch" stoßen.

Skeptikern, die vor der Umsetzung ethischer Konzepte finanzielle Hürden sähen, gab Prof. Schwartz mit auf den Weg, dass für Maßnahmen auf der Basis überzeugender Daten und Evaluationen auch öffentliche Gelder zur Verfügung stünden und Partner gewonnen werden könnten. Dr. Weitkamp: "Wir werden uns deshalb dem neuen Schwerpunkt Prävention in der Alterszahnheilkunde mit aller Energie widmen und freuen uns über die große Unterstützung, die wir seitens der Wissenschaft und der die Politik beratenden Wissenschaft erhalten haben."

Quelle und Kontaktadresse:
Bundeszahnärztekammer Arbeitsgemeinschaft der Deutschen Zahnärztekammern e.V. Chaussestr. 13 10115 Berlin Telefon: 030/400050 Telefax: 030/40005200

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