Prävention ist Chefsache
(München) - Arbeitsmedizinische und sicherheitstechnische Prävention sind das Ziel einer Initiative, die die Bayerische Landeszahnärztekammer zu Beginn dieses Jahres gestartet hat. Rund 6.000 Zahnärztinnen und Zahnärzte im Freistaat beteiligen sich an dem Präventionsmodell der Kammer, das eine intensive Schulung über Gefährdungen am Arbeitsplatz beinhaltet.
Vorstandsreferentin Dr. Ulrike Brand-Bloier: " Unser Modell leistet einen Beitrag zur Umsetzung arbeitsmedizinischer und sicherheitstechnischer Vorschriften. Patienten und Mitarbeiter werden davon profitieren. Bereits heute wird das Thema Prävention in Bayerns Zahnarztpraxen groß geschrieben. Wir wollen da noch einmal zulegen."
In zentralen Veranstaltungen mit bis zu tausend Teilnehmern, so z. B. in Nürnberg, vermittelt die "Stelle für Arbeitssicherheit", die seitens der Bayerischen Landeszahnärztekammer eigens eingerichtet worden ist, Basiswissen. Ein umfangreicher Ordner zum Thema "Arbeitssicherheit" dient der Praxis, die gestellten Aufgaben zu erfüllen und entsprechend zu dokumentieren.
Dr. Ulrike Brand-Bloier: "Für den Praxisinhaber bedeutet gerade die Dokumentation auch ein Stück Sicherheit. Wer den Nachweis führen kann, seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter geschult zu haben, wird nicht nur Unfälle vermeiden helfen, sondern Haftungsschäden ausschließen können." Die Referentin weist darauf hin, dass dieses Präventionsmodell in enger Abstimmung mit der Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege durchgeführt wird. Die Bayerische Landeszahnärztekammer bietet Schulung und Information für ihre Mitglieder kostenfrei an.
Dr. Ulrike Brand-Bloier: "Trotzdem sind wir überrascht, welch hohen Stellenwert dieses Thema in unseren Praxen hat. Man hätte es sich schließlich auch einfach machen können, indem man einen externen Dienst mit der Durchführung arbeitsmedizinischer und sicherheitstechnischer Maßnahmen beauftragt. Für die Mehrzahl unserer Kolleginnen und Kollegen ist Prävention allerdings Chefsache."
Eine zentrale Bedeutung hat die arbeitsmedizinische Vorsorge, z. B. die Untersuchung auf Infektionserkrankungen. Themen wie Hygiene, Röntgen, Gefahrstoffe und Arbeitsplatz-Gestaltung sind nicht weniger wichtig.
Mit der Berufsgenossenschaft Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege ist eine Evaluation des Präventionsmodells bis Ende 2001 verabredet. Danach soll über seine Fortführung entschieden werden.
Dazu noch einmal Dr. Ulrike Brand-Bloier: "Wir sind sicher, dass diese Form arbeitsmedizinischer und sicherheitstechnischer Betreuung durch die Kammer den Bedürfnissen unserer Praxen am besten entspricht. Man kann Unfallverhütungsvorschriften aus der Industrie nicht 1 : 1 auf Kleinstbetriebe übertragen. Hier ist auch das Bundesarbeitsministerium gefordert, gemeinsam mit den Berufsgenossenschaften über neue Ansätze bei der Umsetzung von Unfallverhütungsvorschriften nachzudenken. Unser Präventionsmodell gibt dazu einen Denkanstoß."
Quelle und Kontaktadresse:
Bayerische Landeszahnärztekammer, Dr. Ulrike Brand-Bloier, Vorstandsreferentin Praxisführung, Fallstr. 34, 81369 München, Tel.: (089) 72 480-172, Fax: (089) 72 480-165
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