Preistreiberei beim Rohöl steigert Importdruck und Inflationsgefahr
(Berlin) - "Der deutsche Außenhandel zeigt eine unverminderte Dynamik. Im Monat August sind wieder Steigerungsraten von jeweils über 20 Prozent bei Ein- und Ausfuhren festzustellen. Auch für das Gesamtjahr 2000 zeichnen sich klar zweistellige Zuwächse ab. Jedoch wachsen die Importe schon seit Monaten stärker als die deutschen Exporte, was unsere Handelsbilanz zusehends trübt. Während unsere Handelsbilanz im August des Vorjahres noch einen Saldo von knapp 6 Milliarden DM erwirtschaftete, müssen wir uns im August 2000 mit einem Überschuss von 4 Milliarden DM zufrieden geben." Dies erklärte Dr. Michael Fuchs, Präsident des Bundesverbandes des Deutschen Groß- und Außenhandels e.V. (BGA), am 11. Oktober in Berlin.
Zuvor hatte das Statistische Bundesamt die neuesten Außenhandelszahlen für den Monat August bekanntgegeben. Demnach waren die deutschen Exporte im Vergleich zum Vorjahresmonat um 21,8 Prozent gestiegen, die Importe erzielten einen Zuwachs von 26,3 Prozent.
"Für das erneut starke Ansteigen der Importwerte ist auch in diesem Monat maßgeblich der hohe Ölpreis verantwortlich. Der deutsche Verbraucher hat in den ersten acht Monaten fast doppelt soviel für annähernd die gleiche Menge Rohöl bezahlt wie noch im Vorjahr, nämlich 28,5 Milliarden DM anstatt 15,2 Milliarden DM. Diese Preistreiberei beim Rohöl steigert den Importdruck und die Inflationsgefahr. Ich verweise hier auf die neuesten Daten zur Preissteigerungsrate, die mit 2,5 Prozent so hoch liegt wie schon seit Jahren nicht mehr. Dies bereitet uns zunehmend Sorgen", sagte Fuchs.
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