Pressemitteilung | Bund Deutscher Landschaftsarchitekt:innen e.V. (bdla) - Bundesgeschäftsstelle

Qualitätskriterien und Honorierung von Planungsleistungen / 1. Ökonomie-Workshop von bdla und GALK am 1. Juni 2010 in Hamburg

(Berlin) - Am 1. Juni 2010 fand auf dem Gelände der internationalen gartenschau hamburg 2013 gmbH der 1. Ökonomie-Workshop von bdla und GALK statt. Der GALK-Vorsitzende Heiner Baumgarten und bdla-Bundesgeschäftsführerin Ingeborg Paland hatten gemeinsam eingeladen und konnten einen engagierten Teilnehmerkreis gewinnen. Für die Deutsche Gartenamtsleiterkonferenz hatten Heike Appel, Frankfurt am Main, Gerrald Boekhoff, Hamburg, Hans Gabányi, Hamburg, Elke Hube, Berlin, Dieter Khayat, Bremen, zugesagt; für den bdla die Landschaftsarchitekten Klaus-Dieter Aichele, Mainz, Kerstin Berg, Hamburg, Jens Henningsen, Berlin, Almut Jirku, Berlin, und Eric Scheil, Leipzig.

Gemeinsame Empfehlungen zur Vergabe von Planungsleistungen für Kommunen zu entwickeln, so lautete das hochgesteckte Ziel der Initiatoren. Bei den Erwartungen der Teilnehmer an die gemeinsame Arbeit im Workshop zeigte sich sehr schnell, wie unterschiedlich diese waren. Es kristallisierte sich heraus, wie wichtig ein "Kennenlernen" der Situation der jeweils "anderen" Seite als Voraussetzung für ein besseres Verständnis ist. Wo liegen die Stärken und Schwächen der Partner? Wo gibt es gemeinsame Interessen, wo Synergien? Welche Abgrenzungen sind möglich/nötig? Wie erreicht man größere Transparenz?

Der Moderatorin Beate Voskamp, MEDIATOR GmbH, Berlin, gelang es, die anstehenden Fragestellungen konkreter zu identifizieren: Qualität, Honorierung, Vergabe. Die Workshopteilnehmer waren sich einig, dass die Themen gleichermaßen wichtig sind, nicht isoliert betrachtet werden können. Doch am Anfang sollte die Qualitätsdiskussion stehen.

Leicht fiel es der Runde, sich darauf zu verständigen, dass die Qualität von Planungsleistungen zu beurteilen ist nach funktionalen, technischen, gestalterischen, ökologischen und ökonomischen Kriterien und gesichert wird durch die Kompetenz beider Seiten - der des Auftragsnehmers und der des Auftraggebers. Es herrschte Konsens, dass Qualität auch angemessen bezahlt werden muss. Schwieriger wurde es, die Rahmenbedingungen und Voraussetzungen von Qualität zu definieren, konkrete Qualitätsanforderungskriterien zu benennen. Aber eine Diskussion über Qualität macht im Ergebnis nur Sinn, wenn entsprechende Merkmale - einvernehmlich definiert mit präzisen Anforderungen an Auftraggeber und Auftragnehmer - Eingang finden in Vergabekriterien. Um hier einen Schritt weiter zu kommen, erzielten die Teilnehmer Übereinkunft darin, als Diskussionsgrundlage für einen Folgeworkshop den Entwurf einer "Ablaufskizze für ein Qualitätssicherungsverfahren" zu erstellen.

Angerissen wurde auch das Thema der Vergabe von Planungsleistungen. Die bdla-Vertreter beklagten, dass es häufig einen Preis- und keinen Leistungswettbewerb gibt und der Aufwand für Angebote gerade bei kleineren Projekten unverhältnismäßig hoch ist. In der Diskussion zeigte sich, wie unterschiedlich die Praxis in den Städten und Kommunen im Detail aussieht. Bei welchen Schwellenwerten müssen/sollen Angebote eingeholt werden? Wie geht die Auftraggeberseite mit der Frage der Auskömmlichkeit der Honorierung von Planungsleistungen um? Wie wird die Vergleichbarkeit von Angeboten erreicht? Wie werden Bewerber über die Ergebnisse informiert? Da die Regelungsdichte im Bereich der Vergabe groß und oberhalb des Schwellenwertes nur auf EU-Ebene beeinflussbar ist, einigte man sich darauf, sich auf die Vergabeverfahren unterhalb der VOF-Schwellenwerte zu konzentrieren. Drei Workshopteilnehmer erklärten sich bereit, in einer Arbeitsgruppe an den diskutierten Anforderungen für die Entscheidungspraxis weiterzuarbeiten. Einfließen sollen auch Parameter für die Stundensatz-Kalkulation, da das Thema der Honorierung von Planungsleistungen aufgrund der fortgeschrittenen Zeit im Workshop nur noch kurz zur Sprache kam. Konsens war, die Arbeit in einem zweiten Workshop im Januar 2011 in gleicher Besetzung fortzuführen.

Die Teilnehmer haben viel geschafft und sich für die gemeinsame Weiterarbeit und Vertiefung noch viel mehr vorgenommen.

Quelle und Kontaktadresse:
Bund Deutscher Landschaftsarchitekten e.V. Bundesgeschäftsstelle (BDLA) Pressestelle Köpenicker Str. 48/49, 10179 Berlin Telefon: (030) 2787150, Telefax: (030) 27871555

(el)

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