Pressemitteilung | (BVR) Bundesverband Regie e.V.

Regisseure bitten ZDF in die Schlichtung / Mitgliederversammlung des BVR beschließt weiterführende Maßnahmen

(Berlin) - Traditionell am ersten Berlinale-Tag findet die Mitgliederversammlung des BUNDESVERBANDS DER FILM- UND FERNSEHREGISSEURE e.V. (BVR) statt. Der Verband organisiert mehr als 700 Film- und Fernsehregisseure. Im Mittelpunkt der Versammlung standen mehrere Vergütungsverhandlungen, die der BVR aktuell führt. Das Urhebervertragsrecht kommt damit endlich auch in der Film- und Fernsehbranche zur Anwendung. Wegweisend ist hier eine Gemeinsame Vergütungsregel, die der BVR im Juli 2013 mit ProSiebenSat.1 abgeschlossen hat. Mittlerweile wird die erste Tranche von ca. 3,25 Mio. EUR als weitere Beteiligung für erfolgsdefinierte Film- und Fernsehwerke aus den Jahren 2002-2012 von dem Privatsender ausgekehrt. Die starre pauschale Buyout-Regelung wird damit um Erfolgs- und Beteiligungssegmente ergänzt.

Nach langwierigen juristischen Auseinandersetzungen hat der BVR auch mit dem ZDF eine Vergütungsregel nach dem Urhebervertragsrecht verhandelt. Zwar hat der Mainzer Sender Zugeständnisse bei der Höhe des Wiederholungshonorars gemacht. Die Mitglieder des BVR halten sie jedoch angesichts langjährig stagnierender Honorare nicht für ausreichend. Der Verband wird deshalb das ZDF in die Schlichtung nach § 36a UrhG bitten.
Noch am Anfang stehen die Verhandlungen mit der ARD. Hier ist auch die Degeto beteiligt. Die nächste Verhandlungsrunde ist am 19.2. terminiert. Hier erhofft sich der BVR einen Durchbruch insbesondere in der Vergütungs-Bewertung der III. Programme.

Mit der ProduzentenAllianz verhandelt der BVR über einen Gagen-Tarifvertrag für Regisseure bei Kinofilmen (den es bisher nicht gibt) sowie über eine angemessene Erlösbeteiligung. Die Versammlung der Regisseure wies die aus einem Ergänzungstarifvertrag abgeleitete Erlösbeteiligung von 1,84 Prozent, die ver.di und der Schauspielerverband BFFS eigenmächtig und unter Missachtung urheberrechtlicher Grundprinzipien errechnet haben, als Zumutung und völlig unzureichend zurück. Die Regieversammlung forderte den Vorstand des BVR auf, dagegen rechtlich vorzugehen.

Diskutiert wurden außerdem Reformüberlegungen für die VG Bild-Kunst sowie die Erstellung eines Diversitätsberichts zur Auftragsvergabe bei öffentlich-rechtlichen Anstalten. Schließlich wurde ein neuer Vorstand gewählt. Ihm gehören nun an: Peter Carpentier, Esther Gronenborn, Stephan Wagner (alle drei geschäftsführend) sowie Markus Bräutigam, Verena S. Freytag, André F. Nebe, Patrick Winczewski, Katarina Schickling (Berufsgruppe Dok-Regie) und Julia Eplinius (Berufsgruppe Regieassistenz/Continuity).

Quelle und Kontaktadresse:
BVR Bundesverband der Film- und Fernsehregisseure in Deutschland e.V. Pressestelle Augsburger Str. 33, 10789 Berlin Telefon: (030) 21005-159, Fax: (030) 21005-162

(cl)

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