Pressemitteilung | Volkssolidarität Bundesverband e.V.

Rentenalter auf 70: unsozial, unseriös und lebensfremd

(Berlin) - „Die Volkssolidarität lehnt eine Anhebung des Eintrittsalters für Altersrenten entschieden ab. Damit verlängert sich nur der Übergang von Erwerbstätigkeit in den Ruhestand zum Schaden der Betroffenen“, erklärte Prof. Gunnar Winkler, Präsident der Volkssolidarität, zur Forderung nach einer Anhebung des Rentenalters auf 70 Jahre. Er reagierte damit auf eine entsprechende Äußerung des Präsidenten des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Klaus Zimmermann, in den „Lübecker Nachrichten“.

Winkler betonte, dass die Volkssolidarität mehr existenzsichernde Arbeitsplätze für über 50-Jährige fordert. Es sei nicht hinnehmbar, dass in der Altersgruppe der 55- bis 65-Jährigen die Erwerbsquote nur bei 41 Prozent liege. „Wirtschaft und öffentlicher Dienst haben über lange Zeit von der Frühverrentung profitiert und die Kosten auf die Sozialkassen abgewälzt. Die künftige Bundesregierung und die Wirtschaft sind jetzt gefordert, konkrete Maßnahmen zu treffen, damit mehr ältere Arbeitnehmer die Chance erhalten, durch eigene Arbeit einen angemessenen Lebensstandard im Alter zu sichern. Moralische Appelle, Hoffnung auf eine Lösung durch demographische Veränderungen und schöne Sonntagsreden reichen dafür nicht aus.“

Der Präsident der Volkssolidarität erläuterte, dass eine Anhebung des Renteneintrittsalters zu weiteren Leistungskürzungen führen würde. „Bereits 2003 gingen ca. 45 Prozent aller Neurentner mit Abschlägen von durchschnittlich 14,3 Prozent (entspricht ca. 174 Euro pro Monat) in Rente, weil sie keinen Arbeitsplatz mehr hatten. Eine Anhebung des Rentenalters auf 67 oder 70 Jahre hätte angesichts fehlender Alternativen in der Arbeitswelt noch höhere Abschläge zur Folge. Der Vorschlag für eine Altersrente ab 70 würde Altersarmut fördern. Er ist nicht nur unseriös und lebensfremd, sondern vor allem als unsozial abzulehnen“, erklärte Winkler.

Quelle und Kontaktadresse:
Volkssolidarität Bundesverband e.V. Alte Schönhauser Str. 16, 10119 Berlin Telefon: 030/27897100, Telefax: 030/27593959

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