Resolution: Mehr Menschlichkeit statt Durchökonomisierung
Gemeinsame Pressemitteilung des Bündnis Gesundheit 2000 und der Deutschen Krankenhausgesellschaft
(Berlin) - Über 15.000 Beschäftigte aus allen Bereichen des Gesundheitswesens haben am 12. November in Berlin gegen die Sparpläne der Bundesregierung demonstriert. Zum Abschluss der zweistündigen Kundgebung vor dem Brandenburger Tor nahmen die Teilnehmer der Protest-Veranstaltung eine gemeinsame Resolution des 'Bündnis Gesundheit 2000' und der Deutschen Krankenhausgesellschaft an, die Bundeskanzler Gerhard Schröder überreicht wurde:
"Das Spardiktat der Bundesregierung bedroht Tausende von Arbeitsplätzen im Gesundheitswesen und gefährdet die Behandlung, Pflege und Betreuung der Patienten. Die Jobmaschine Gesundheitswesen wird abgewürgt, wenn die Vergütung von Apothekern, Ärzten, Zahnärzten und Krankenhäusern drastisch reduziert wird. Zusätzliche Belastungen können nicht mehr aufgefangen werden. Die ohnehin schon miserablen Arbeitsbedingungen in Krankenhäusern und Praxen werden sich weiter verschlechtern, die Flucht aus den Gesundheitsberufen wird weiter zunehmen. Damit ist der soziale Frieden in unserem Land in Gefahr, wenn die geplante Minusrunde tatsächlich Gesetz werden sollte.
Es geht nicht allein um unsere Jobs, die auf der Kippe stehen. Es geht um die Qualität der Versorgung, die auf dem Spiel steht. Es geht um menschenwürdige Verhältnisse im Gesundheitswesen. Schon jetzt gibt es in vielen Bereichen Unterversorgung, weil es an den notwendigen finanziellen Mitteln fehlt. Mit den vorgesehenen Budgetkürzungen werden diese Zustände zementiert und Rationierungen offensichtlich bewusst in Kauf genommen.
Die im 'Bündnis Gesundheit 2000' zusammen geschlossenen 38 Verbände und Organisationen der Gesundheitsberufe sowie die Deutsche Krankenhausgesellschaft protestieren gegen diesen Anschlag auf die Gesundheit der Patienten und fordern:
- ein Ende der konzeptionslosen, beschäftigungs- und patientenfeindlichen Kostendämpfungspolitik;
- eine Umkehr auf dem Weg in die Staatsmedizin, die durch Wartelisten und Zuteilungsmedizin gekennzeichnet ist;
- ein Ende der 'Verschiebebahnhofpolitik', mit der den gesetzlichen Krankenkassen nach eigener Aussage jährlich rund 5 Milliarden Euro entzogen werden.
Herr Bundeskanzler, es steht in Ihrer Macht: Ziehen Sie dieses Gesetz zurück!, so das Bündnis Gesundheit 2000 und die Deutsche Krankenhausgesellschaft.
Quelle und Kontaktadresse:
Bundesärztekammer (Arbeitsgemeinschaft der deutschen Ärztekammern) e.V.
Herbert-Lewin-Str. 1
50931 Köln
Telefon: 0221/40040
Telefax: 0221/4004388
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