"Restabfallverwertung hat oberste Priorität"
(Bonn) - Mechanisch-Biologische Abfallbehandlungsanlagen (MBA) sind keine Anlagen zur Beseitigung von Abfall, sondern Anlagen zur Verwertung von Restabfällen. Dies betonte die stellvertretende bvse-Geschäftsführerin Dr. Beate Kummer beim Forum "Restabfallbehandlung Chancen und Ausblick" des Bonner Bundesverbandes Sekundärrohstoffe und Entsorgung e.V. (bvse) in Lippstadt.
Viel zu große Mengen an Wertstoffen werden laut Kummer noch in überdimensionierte Beseitigungsanlagen verbracht. Der bvse begrüße es deshalb, wenn vor dem Hintergrund einer hochwertigen Kreislaufwirtschaft, vorhandene Verwertungspotentiale für die Wertstoffe in der Restabfalltonne ausgeschöpft würden. Dafür müssten allerdings spezifische Kriterien der TASi (Glühverlust, Gesamtorganik-Anteil) geändert werden, damit einerseits geeignete Mechanisch-Biologische Abfallbehandlungsanlagen (MBA) zugelassen und andererseits neue Verwertungsmöglichkeiten für Metalle, mineralische Wertstoffe und heizwertreiche Leichtfraktionen geschaffen würden. "Rechtzeitig" zur geplanten Überprüfung der Technischen Anleitung Siedlungsabfall (TASi) habe der bvse bereits die ersten Qualitätsleitlinien für die Ausschleusung der heizwertreichen und der mineralischen Fraktion aus Restabfallbehandlungsanlagen erarbeitet.
"Durch neue Verwertungsmöglichkeiten können die Restabfallmengen deutlich reduziert und die Müllgebühren verringert werden", erläuterte sie. Deshalb fordere der Verband, unter Beibehaltung der bisherigen hohen TASi-Standards Restabfälle einer Vorbehandlung und Verwertung zuzuführen und dazu die MBA- und die Trockenstabilattechnologie heranzuziehen. "Mechanisch-Biologische Behandlungsanlagen sind entscheidende Bausteine einer funktionierenden Kreislaufwirtschaft und als Vorschaltanlagen geeignet", betonte Kummer.
Auch die energetischen Anlagen seien "unverzichtbar". Sie müssten durch überregionale oder länderübergreifende Kooperationen ausgelastet werden. Ziel sei es, wirtschaftliche Kapazitäten für alle Behandlungs- und Verwertungsschritte zu schaffen, so dass Verwertung "ohne Subventionen" möglich sei. "Verwertung muss ökologisch sinnvoll sein und zu einer Netto-Entlastung von Umwelt und Ressourcen führen", betonte die stellvertretende Geschäftsführerin des Verbandes. Deshalb solle auch bei möglichen Restabfallbehandlungsoptionen die Vorbehandlung "höchste Priorität" vor der energetischen Verwertung haben.
Quelle und Kontaktadresse:
bvse.de
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