Pressemitteilung | Naturschutzbund Deutschland e.V. (NABU)

"Restore Nature": Mehr als 100.000 Menschen fordern Renaturierungsziele mit Biss

(Berlin) - Krüger: Überwältigende Beteiligung ist klarer Appell an Bundesregierung und Parteien / Renaturierung in Deutschland und Europa konsequent umsetzen

Mehr als 100.000 Menschen haben sich durch die vom NABU unterstützte #RestoreNature-Kampagne an der öffentlichen Befragung der EU-Kommission beteiligt. Sie alle fordern die EU-Kommission dazu auf, ein verbindliches EU-Renaturierungsgesetz vorzulegen. So soll sich die EU-Kommission auf Ökosysteme wie Moore, Flüsse und ihre Auen oder Seegraswiesen konzentrieren und messbare Ziele mit einem klaren Zeithorizont vorgeben. Zuletzt hatten die EU-Mitgliedstaaten ihr selbstgesetztes Renaturierungsziel für 2020 deutlich verfehlt, da es an Verbindlichkeit mangelte.

NABU-Präsident Jörg-Andreas Krüger: "Die überwältigende Beteiligung an der Kampagne zeigt deutlich, dass es nun endlich an der Zeit ist, eine flächendeckende Renaturierung in Europa anzustoßen und die biologische Vielfalt zurückzubringen. Mit ihrer Teilnahme richten die Bürgerinnen und Bürger auch einen klaren Appell an Bundesfinanzminister Olaf Scholz, bereits heute ausreichende Mittel für die kommenden Renaturierungs-Verpflichtungen im deutschen "Wiederaufbau-Plan" einzuplanen. Zugleich ist es eine klare Aufforderung an alle Parteien, das Thema "Renaturierung" in ihre Wahlprogramme zur Bundestagswahl aufzunehmen und bei der späteren Verhandlung zum Regierungsprogramm als neuen Naturschutz-Schwerpunkt zu setzen."

Raphael Weyland, NABU-Naturschutzrechtsexperte in Brüssel: "Es ist ernüchternd, dass Deutschland bei der Frage der Renaturierung bisher nicht selbst gesetzgeberisch aktiv geworden ist und offenbar mal wieder von der EU-Kommission zum Jagen getragen werden muss. Mit Blick auf die besorgniserregenden Ergebnisse der jüngst veröffentlichten Berichte zum Zustand der Auen und der Wälder muss die Bundesregierung schleunigst handeln. Damit sich das Trauerspiel der mangelhaften Umsetzung des wichtigen Schutzgebiets-Netzes Natura 2000 in Deutschland nicht wiederholt, braucht es bei der Renaturierung sowohl eine starke Steuerung durch bundesweite Vorgaben als auch entsprechende finanzielle Unterstützung für die Bundesländer."

Quelle und Kontaktadresse:
Naturschutzbund Deutschland e.V. (NABU) Pressestelle Für Rückfragen: Dr. Raphael Weyland, Leiter NABU-Büro Brüssel Charitéstr. 3, 10117 Berlin Telefon: (030) 284 984-0, Fax: (030) 284 984 - 20 00

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