Pressemitteilung | Freier Verband Deutscher Zahnärzte e.V. - Hauptstadtbüro

Rote Karte für Gesundheitspolitik!

(Gelsenkirchen) - Die Patientenversorgung befindet sich im Abstiegskampf. So empfindet es der Freie Verband Deutscher Zahnärzte (FVDZ) in Nordrhein-Westfalen nach dem vom Bundestag im November 2022 beschlossenen Kostendämpfungsgesetz zur Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) und hatte gestern zur großen Demonstration mit hochkarätigen Rednern eingeladen.

Und tatsächlich kamen über 1000 Teilnehmer, Zahnärztinnen und Zahnärzte mit ihren Teams, um gegen den Sparkurs in der ambulanten zahnmedizischen Versorgung von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach zu protestieren. Mit Trillerpfeifen und Roten Karten bewaffnet brachten sie ihren Unmut lautstark darüber zum Ausdruck, dass die Politik die Zahnmedizin kaputtspart. Über diese für Deutschland ungewöhnlich große Resonanz freuten sich die beiden FVDZ-Landesvorsitzenden Patricia Wachter und Oktay Sunkur in ihrer Begrüßung.

Zu Beginn der Veranstaltung skizzierte Martin Hendges, Vorstandsvorsitzender der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung, die Folgen des GKV-FinStG auf die zahnmedizinische Versorgung der Bevölkerung. "Dieses Gesetz ist mehr als Kostendämpfungspolitik aus der Mottenkiste", sagte Hendges. "Dieses Gesetz ist ein Frontalangriff auf die Gesundheit der Patientinnen und Patienten und ein Frontalangriff auf die Zahnärzteschaft!"

Prof. Christoph Benz, Präsident der Bundeszahnärztekammer, legte anschließend nach: "Wenn medizinisch berechtigte Behandlungen, wie zum Beispiel die Parodontitisbehandlung nicht mehr bezahlt werden, ist das GKV-FinStG ein grobes Foulspiel an Patientinnen und Patienten!" Und wie es sich für eine Rede in einem Fußballstadion gehört, forderte Benz daher unumwunden: "Wir zeigen der Politik daher die Rote Karte!"

Hannelore König, Präsidentin des Verbandes medizinische Fachberufe, berichtete von den Zahnmedizinischen Fachangestellten: "Die Stimmung in den Praxen ist eisig!" Wüssten doch viele Mitarbeiter in den Praxen nicht, ob das bereitgestellte Budget für die Patientenversorgung bis zum Jahresende reiche. Da nütze es auch wenig, dass eigens dafür die Honorare für die Behandlung im Inflationsjahr 2023 gesenkt wurden.

Dass die Zahnmedizin in ihrer Sorge um eine funktionierende medizinische Versorgung der Bevölkerung nicht allein dasteht, davon konnte Wieland Dietrich, Vorsitzender der Freien Ärzteschaft, berichten. Denn auch dort sind die Verwerfungen in der Gesundheitspolitik immens, was nicht nur an aktuell fehlenden Medikamenten zu sehen ist.

Abschließend mahnte Harald Schrader, Bundesvorsitzender des FVDZ, die zahnmedizinische Versorgung in Deutschland müsse erstklassig bleiben: "Die ambulante Zahnmedizin geht den Lauterbach runter", betonte Schrader, "unsere Patienten müssen aber in der 1. Dental-Liga bleiben!"

Alle Teilnehmer dieser FVDZ-Protestveranstaltung waren sich nach dieser Fülle an Informationen über die verfehlte Gesundheitspolitik von Minister Lauterbach einig, dass die Rote Karte nach dem GKV-FinStG-Foul absolut berechtigt ist. Im Fußball bedeutet diese Karte übrigens: PLATZVERWEIS, Herr Minister!

Quelle und Kontaktadresse:
Freier Verband Deutscher Zahnärzte e.V. Pressestelle Auguststr. 28, 10117 Berlin Telefon: (030) 243427-0, Fax: (030) 243427-67

(mw)

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