Pressemitteilung | Krankenhausgesellschaft Schleswig-Holstein e.V. (KGSH)

Schnelle konkrete Schritte sind notwendig / KGSH zur Landtagsdebatte über die Krankenhausversorgung

(Kiel) - Schleswig-Holsteins Krankenhäuser droht das Aus, wenn die Politiker im Bund und in den Ländern nicht rasch finanzielle Hilfen beschließen. Pro Tag, der ohne eine Entscheidung vergeht, fehlen den Kliniken im Land rund 300 000 Euro.

Zur heutigen (17. Juli 2008) Debatte des Landtags über die "Sicherstellung der stationären Versorgung in Schleswig-Holstein" erinnert KGSH-Geschäftsführer Bernd Krämer an die Demonstration von Klinikmitarbeitern Anfang des Monats in Plön.

Am bisher heißesten Tag des Jahres waren weit mehr als 3.000 Menschen nach Plön gekommen, um sich für die Zukunft der Krankenhäuser in Schleswig-Holstein und die Zukunft der Patienten einzusetzen. Sie forderten die im Plöner Schloß tagende Gesundheitsministerkonferenz (GMK) auf, zusätzliche Mittel für die Krankenhäuser nicht nur zu versprechen, sondern tatsächlich zur Verfügung zu stellen.

"Der einhellige Protest aller Berufsgruppen hat die Gesundheitsminister offensichtlich beeindruckt. Die in Plön getroffenen Beschlüsse gehen in die richtige Richtung", meint Krämer. Dieser Erfolg sei ohne konkrete und schnelle Umsetzung durch Gesetze und Verordnungen jedoch nichts wert.

"Sowohl die Finanzierung der Tarifabschlüsse als auch die Anpassung an einen bundesweiten Basisfallwert sind dringend notwendig. Beides muß aber umgehend in Angriff genommen werden, wenn die Krankenhausversorgung aufrecht erhalten werden soll," fordert Krämer.

Krämer: "Verzögerung und Blockade können wir uns nicht leisten. Die Menschen, die im Krankenhaus arbeiten, können die immense Belastung nicht mehr aushalten. Unser Finanzierungsdefizit aus Tarifabschlüssen und Sachkostensteigerung hier im Land beläuft sich auf 120 Millionen Euro. Das sind pro Tag fast 330 000 Euro. Alle 24 Stunden fällt damit die Finanzierung für rund sechs Stellen in der Pflege weg."

"Mitarbeiter von Krankenhäusern gehen nur dann auf die Straße, wenn sie keine andere Chance mehr sehen," sagt er. "Die Situation ist für Kliniken und Patienten wirklich bedrohlich." Wenn es bei leeren Versprechungen bliebe, so Krämer, werde dem heißen Tag in Plön ein heißer Sommer und ein heißer Herbst folgen. Die Belastungsgrenzen für die schleswig-holsteinischen Krankenhäuser und ihre Mitarbeiter seien definitiv überschritten.

Quelle und Kontaktadresse:
Krankenhausgesellschaft Schleswig-Holstein e.V. (KGSH) Ulrike Petersen, Pressereferentin Feldstr. 75, 24105 Kiel Telefon: (0431) 8810510, Telefax: (0431) 8810515

(tr)

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