Sehrbrock fordert bundesweite Weiterbildungskampagne
(Berlin) - Eine gezielte Kampagne zur Qualifizierung von Beschäftigten in Klein- und Mittelbetrieben forderte DGB-Vorstandsmitglied Ingrid Sehrbrock auf dem BIBB-Fachkongress "Berufsbildung für eine globale Gesellschaft" am 23. Oktober in Berlin. Obwohl in kleineren und mittleren Betrieben die meisten Menschen beschäftigt seien, würden die Beschäftigten in Fragen der Weiterbildung oftmals allein gelassen. Die Bemühungen der Kammern hier Abhilfe zu schaffen seien zwar anerkennenswert, sie reichten aber nicht aus.
Die demografische Entwicklung und die bereits bestehende Fachkräftelücke seien echte Bedrohungen für viele Betriebe. Darüber hinaus fehlten den Beschäftigten oft Qualifikationen, die dem neuesten Stand in ihren Fachrichtungen entsprächen. Klein- und Mittelbetriebe seien von dieser Entwicklung besonders betroffen, fehlten ihnen doch oftmals Zeit und Überblick, um herauszufinden, wo Qualifikationslücken und damit auch Gefahren für die Wettbewerbsfähigkeit ihrer Betriebe liegen.
Beschäftigte wüssten zwar oft selbst ganz gut, was ihnen an Fach- und Sachkenntnis fehle. Dennoch, so Sehrbrock, sei eine umfassende, flächendeckende und unabhängige Beratung wichtig, die es erleichtere, durch berufliche Weiterbildung fachlich auf der Höhe zu bleiben. Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) habe deshalb mit einem Projekt begonnen, Bildungsberater/innen zu qualifizieren, die in den Betrieben unterstützend agieren. Das Beispiel England zeige, dass man sehr pragmatisch an die Beratung von Klein- und Mittelbetrieben herangehen könne und damit sowohl auf Zustimmung bei Arbeitgebern wie auch bei Beschäftigten stoße. Sie forderte die Bundesregierung auf, eine bundesweite Weiterbildungskampagne "In Menschen investieren" auf den Weg zu bringen, die vor allem Klein- und Mittelbetrieben zu Gute kommen solle.
Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Gewerkschaftsbund (DGB)
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10178 Berlin
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