Sehrbrock: Zahl betrieblicher Ausbildungsplätze weiter rückläufig
(Berlin) - Zur Lage am Ausbildungsstellenmarkt sagte DGB-Vorstandsmitglied Ingrid Sehrbrock am Dienstag in Berlin: "Das Jahr 2004 endet für die ausbildungssuchenden Jugendlichen wie 2003 auch: Die Situation auf dem Ausbildungsstellenmarkt ist trotz hohen Engagements der Bundesregierung, der Bundesagentur für Arbeit und der Wirtschaftsverbände nach wie vor schlecht. Zwar gibt es einen Zuwachs an betrieblichen Ausbildungsplätzen im Rahmen der Verabredungen des Ausbildungspakts, jedoch ist unter dem Strich für die einzelnen Bewerberinnen und Bewerber das betriebliche Ausbildungsangebot noch schlechter geworden, weil die weiter steigenden Schulabgängerzahlen mehr Ausbildungsnachfrage hervorrufen.
Die bislang noch wenig genutzten 31.500 Angebote zur Einstiegsqualifizierung sowie die Erhöhung der Plätze in berufsvorbereitenden Bildungsmaßnahmen um drei Prozent (auf 116.400) sind keine Ausbildung, sondern allenfalls Vorbereitung auf Ausbildung. Wegweisende Perspektiven zu einer qualifizierten Berufsausbildung sind damit jedoch meist nicht verbunden. Der DGB wird die Auswirkungen im Sommer bilanzieren.
Für das neue Jahr ist keine Trendumkehr in Sicht: Einer steigenden Zahl von Bewerberinnen und Bewerbern stehen immer weniger betriebliche Ausbildungsplätze gegenüber. Das gesamte betriebliche Ausbildungsplatzangebot hat sich um 19.699 Plätze, zirka sieben Prozent gegenüber Dezember 2003, verringert. Die rechnerische Lücke an betrieblichen Ausbildungsplätzen beträgt 133.510 und ist somit um rund 28.500 Stellen größer als noch im Dezember 2003."
Quelle und Kontaktadresse:
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