Pressemitteilung | Deutsche Kinderhilfe - Die stÀndige Kindervertretung e.V.

Seit Montag soll es wieder warmes Mittagessen fĂŒr bedĂŒrftige Kinder geben / Viele Verwaltungen versagen: WARUM?!

(Berlin) - Im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte, dem grĂ¶ĂŸten Landkreis Deutschland, rund doppelt so groß wie das Saarland, gibt es ca. 8.000 Kinder, denen eine kostenlose warme Mittagsmahlzeit von Amts wegen zusteht. Bundesweit sind es mehr als 450.000 Kinder.
Seit den gemeinsamen Aktionen der Deutschen Kinderhilfe - Die StĂ€ndige Kindervertretung e. V. und des Deutschen Roten Kreuzes am 8. und am 15. Mai, bei denen 1.000 Verpflegungsbeutel an berechtigte Kinder ausgegeben wurden, gab es hinter den Kulissen viel Streit ĂŒber die Berechtigung. Nach einem Schreiben des Vorstandsvorsitzenden der Deutschen Kinderhilfe e. V. an Bundesarbeitsminister Heil sowie der UnterstĂŒtzung von Landessozialministerin Stefanie Drese wurde durch den Bundesarbeitsminister entschieden, dass die Regelungen zum Bildungs- und Teilhabepaket von StĂ€dten und Gemeinden "sehr weit" auszulegen seien und die Kinder wieder die bereits beantragte und bewilligte kostenlose Mahlzeit aus Bundesmitteln erhalten sollen.
Dies sollte am Montag beginnen.

Dass es nicht ganz einfach sein wird, gerade fĂŒr Kinder in lĂ€ndlichen Regionen, wusste jeder. Aber in der Mecklenburgischen Seenplatte hatte man unmittelbar nach Eingang des Erlasses aus dem Bundesarbeitsministerium begonnen, alle Register zu ziehen, um möglichst alle Kinder ab Montag zu erreichen.

Doch dann erreichten die Deutsche Kinderhilfe etliche Hinweise, dass der Erlass aus Berlin und die darauf aufbauenden Erlasse der LĂ€nder anscheinend gar nicht ĂŒberall in den Verwaltungen angekommen zu sein scheinen. Noch am Freitag wussten viele nichts von dem Erlass. Und am Montag sollte die ersten Mittagessen ausgegeben werden.

Teilweise wurde Rainer Becker mitgeteilt, dass man diese Woche in GesprÀchen mit Anbietern sei, wie die Umsetzung des Erlasses erfolgen könne.
"Ich bin entsetzt. Das kann ja wohl nicht wahr sein. Eine Verwaltung hat Probleme zu lösen und nicht zu verwalten. GegenwĂ€rtig brauchen wir Macher und keine Verwalter, die nur feststellen, was alles nicht geht. Diese Menschen sollten sich nur einmal vorstellen, sie oder ihre Kinder wĂ€ren selber betroffen", erklĂ€rt Becker wĂŒtend. "Bewegen Sie sich endlich!" fordert er die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den "zurĂŒckhaltenderen" Kommunen auf.

"Die betroffenen Kinder von heute könnten einmal ihre PflegekrĂ€fte von morgen sein, und da möchten sie auch pĂŒnktlich ihre warme, ihnen zustehende Mittagsmahlzeit bekommen und anstehende Verhandlungen mit Caterern werden sie da wohl kaum interessieren!" hebt er nochmals hervor.
BĂŒrgernĂ€he und Kinderfreundlichkeit gehen anders.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutsche Kinderhilfe e.V. Rainer Becker, geschĂ€ftsfĂŒhrender Vorstandsvorsitzender Schiffbauerdamm 40, 10117 Berlin Telefon: (030) 24342940, Fax: (030) 24342949

(ds)

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