Pressemitteilung | Deutscher Fundraising Verband e.V.

Skandal um "Kinder in Not" Hamburg: BSM fordert mehr Kontrolle und gesundes Misstrauen

(Frankfurt/Main) - Eine verbesserte Kontrolle und Transparenz gemeinnütziger Organisa-tionen einerseits und gesundes Misstrauen der Bevölkerung gegenüber unbekannten Spendensammlern andererseits hat die Bundesarbeitsgemeinschaft Sozialmarketing (BSM) am Freitag in Frankfurt gefordert. Nach den Worten des Vorsitzende der BSM, Dr. Christoph Müllerleile, sind Tier- und Kinderschutz besonders anfällig für Betrug, weil es sich hier um unschuldig in Not geratene Opfer handele, deren Hilfsbedürftigkeit besonders groß sei. Der weitaus größte Teil der auf diesen Sektoren tätigen Organisationen arbeite seriös und effektiv. Ihr guter Ruf werde aber durch einige wenige schwarze Scha-fe wie das „Deutsche Tierhilfswerk“ in München und den Verein „Kinder in Not“ in Ham-burg so stark beschädigt, dass sie und die Bevölkerung dagegen geschützt werden müssten.

Müllerleile wies darauf hin, dass es zwar unabhängige Einrichtungen gebe, bei denen sich Spendenwillige informieren könnten. Dazu zählten insbesondere das Deutsche Zentralinstitut für soziale Fragen (DZI) in Berlin und Beratungsstellen des Verbraucherschutzes. Auch der Deutsche Spendenrat in Bonn unterziehe Organisationen, die sich ihm anschließen, einer besonderen Kontrolle. Diese freiwilligen Kontrollinstanzen seien aber gerade in Missbrauchsfällen wie dem Deutschen Tierhilfswerk, das seit Jahren nicht mehr gemeinnützig gewesen sei, und „Kinder in Not“, das jede Zusammenarbeit mit dem DZI verweigert habe, machtlos.

Der Gesetzgeber sollte beschleunigt darauf hin arbeiten, dass sich gemeinnützige Organisationen ab einer bestimmten Größenordnung dem Testat von Wirtschaftsprüfern unterziehen und ihren Förderern wie auch der interessierten Öffentlichkeit nach fest vorgeschriebenen Kriterien Rechenschaft geben müssen, forderte Müllerleile. Detaillierte Vorschläge dazu lägen auf dem Tisch. Müllerleile weiter: "Außerdem ist es angebracht, entweder die Auskunftsmöglichkeiten des DZI zu erweitern oder nach dem Vorbild der briti-schen Charity Commission ein von Staat und Organisationen unabhängiges Kontrollgremium zu schaffen, das die seriösen Organisationen vor den unseriösen schützt."

Müllerleile warnte die spendenwillige Bevölkerung davor, sich von unbekannten Organisationen zu Spenden überreden zu lassen, schon gar nicht auf der Straße. „Lassen Sie sich nicht unter Zeitdruck setzen, schlafen Sie lieber eine Nacht drüber. Informieren Sie sich ausführlich über die Organisationen, nehmen Sie Infomaterial mit. Fragen Sie, wenn es sich um humanitär-karitative Organisationen handelt, im Zweifel schriftlich beim DZI, Bernadottestraße 94, 14195 Berlin, nach.

Die Bundesarbeitsgemeinschaft Sozialmarketing ist die Berufsorganisation der im Spendenwesen Tätigen. Ihr gehören über 700 Spendenexperten aus allen Bereichen gemeinnützigen Wirkens an.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesarbeitsgemeinschaft Sozialmarketing (BSM) Dr. Christoph Müllerleile Tel. 06171/58 10 10 Emil-von-Behring-Straße 3 60439 Frankfurt Telefon: 069/95733070 Telefax: 069/95733071

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