Pressemitteilung | Deutsche Gesellschaft für Sonnenenergie e.V. (DGS)

Solarthermie: DLR stellt neuartigen Wärmespeicher vor

(München) - Damit solarthermische Kraftwerke auch nachts oder an bewölkten Tagen Strom liefern können, benötigen sie Energiespeicher. Wissenschaftlern des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) ist es jetzt erstmalig gelungen, einen gemeinsam mit dreizehn Industrie- und Forschungspartnern aus fünf Ländern entwickelten Wärmespeicher für solar erzeugten Dampf in Betrieb zu nehmen. Mit dem 200 bis 300 Grad Celsius heißen Dampf lässt sich eine Turbine antreiben.

Der Speicher ist aus mehreren Schichten Graphitfolie und Latentwärmespeichermaterial aufgebaut. „Latentspeichermaterialien zeichnen sich dadurch aus, dass die Energiezu- beziehungsweise -abfuhr bei nahezu konstanter Temperatur einen Wechsel vom festen in den flüssigen Zustand bewirkt und umgekehrt“, erklärt DLR-Mitarbeiter Harald Pandl. Der im spanischen Testgelände Almeria aufgebaute Speicher leistet 100 Kilowatt bei Temperaturen von mehr als 200 Grad Celsius. In einem Anschlussprojekt wollen die DLR-Forscher ihr Speicherprinzip auf eine 1 Megawatt-Anlage erweitern und Temperaturen von mehr als 300 Grad Celsius erreichen.

„Mit dem Konzept des Latentwärmespeichers ist auch die Grundvoraussetzung geschaffen, Solarwärme für die Prozessindustrie einsetzen zu können“, sagt Pandl. Denn gerade in der Industrie werde eine konstante und auf den jeweiligen Bedarf abgestimmte Energiemenge benötigt. „Solarer Dampf eignet sich beispielsweise für Prozesse in der Baustoff- oder Nahrungsmittelindustrie.“

Quelle und Kontaktadresse:
Deutsche Gesellschaft für Sonnenenergie e.V. c/o Stadtwerke München Pressestelle Emmy-Noether-Str. 2, 80992 München Telefon: (089) 524071, Telefax: (089) 521668

(el)

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