Pressemitteilung | Allianz pro Schiene e.V.

Sondierung: Eisenbahnverbände wollen klares Signal / Klimaschutzziele nicht ohne bessere Rahmenbedingungen für Bahnen zu haben

(Berlin) - Auf der Zielgerade der Jamaika-Sondierungsgespräche warnen die Verbände der Bahnbrache vor einer "Last Minute-Nummer bei den Verkehrsthemen". In einer gemeinsamen Mitteilung erinnerte das Verbändebündnis die Verhandler daran, dass es beim Thema Bahn bereits große Gemeinsamkeiten zwischen den Parteien gebe. "Für seine Klimaschutzziele braucht Deutschland eine starke Eisenbahn, und die ist nicht ohne eine entschlossene Eisenbahnpolitik zu haben. Das steht in fast allen Parteiprogrammen und muss jetzt endlich reale Politik werden. Wir erwarten von der Sondierungsrunde heute Abend ein klares Signal, dass sich die politischen Rahmenbedingungen für die Eisenbahnen in Deutschland schnell und spürbar verbessern werden", teilten die acht großen Verbände der Bahnbranche am Donnerstag in Berlin mit.

Die Verbände verwiesen auf ihre drei Kernforderungen, die Pfeiler einer künftigen Bahnpolitik sein sollten: Die Senkung der Schienenmaut im Güter- und Personenverkehr, eine klare Agenda für den Deutschland-Takt und eine gezielte Förderung von Innovationen im gesamten Eisenbahnbereich.

Die Allianz pro Schiene mahnte außerdem an, dass ein ehrgeiziges Programm des Bundes nötig sei, um die Elektrifizierung der Infrastruktur voranzutreiben. "Wir brauchen mehr Elektromobilität, deshalb brauchen wir einen Elektrifizierungsgrad von 70 Prozent bis 2025 im deutschen Netz", sagte der Geschäftsführer der Allianz pro Schiene, Dirk Flege. "Steigende Fahrgastzahlen bei den Bahnen und sinkende Toleranz der Bürger für giftige Abgase sollten der Jamaika-Runde Mut machen, der Eisenbahn endlich eine Hauptrolle in der Verkehrs- und Umweltpolitik zuzuweisen."

Der ökologische Verkehrsclub VCD forderte von den Sondierern, einen Fahrplan für den Deutschland-Takt zu beschließen, der Umsteigemöglichkeiten ohne lange Wartezeiten an allen wichtigen Knotenbahnhöfen des Landes enthalte. "Wenn die Reisenden den Fahrplan im Kopf haben, weil er logisch, verlässlich und einfach zu merken ist, dann sind wir auf dem richtigen Weg", sagte Philipp Kosok, Referent für Verkehrspolitik beim VCD. "Beim Deutschland-Takt müssen endlich Nägel mit Köpfen gemacht werden. Mit Rückenwind von der neuen Regierung können Länder, Aufgabenträger, Verbände und Eisenbahnunternehmen sofort die Ärmel hochkrempeln. Innerhalb der nächsten vier Jahre müssen die ersten Ausbaumaßnahmen für den neuen Taktfahrplan realisiert sein."

Die Allianz pro Schiene ist das Bündnis in Deutschland zur Förderung des umweltfreundlichen und sicheren Schienenverkehrs. In dem Bündnis haben sich 23 Non-Profit-Organisationen zusammengeschlossen: die Umweltverbände BUND, NABU, Deutsche Umwelthilfe und NaturFreunde Deutschlands, die Verbraucherverbände Pro Bahn, DBV und VCD, die Automobilclubs ACE und ACV, der Bundesverband CarSharing bcs, der Fahrradclub ADFC, die zwei Bahngewerkschaften EVG und GDL, die Konferenz für kirchliche Bahnhofsmission, die Eisenbahnverbände BDEF, BF Bahnen, FEANDC, VBB und VDEI sowie die Technische Hochschule Wildau, die TH Mittelhessen, die FH Aachen und die TU Berlin. Die Mitgliedsverbände vertreten mehr als 2,5 Millionen Einzelmitglieder. Unterstützt wird das Schienenbündnis von rund 150 Unternehmen der Bahnbranche mit insgesamt 30 Milliarden Euro Umsatz im Schienenverkehr.

Quelle und Kontaktadresse:
Allianz pro Schiene e.V. Pressestelle Reinhardtstr. 31, 10117 Berlin Telefon: (030) 2462599-0, Fax: (030) 2462599-29

(wl)

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