Pressemitteilung | Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung (DIW)

Sparkassen und Genossenschaftsbanken im Vorteil

(Berlin) - Die Renditen von Sparkassen und Genossenschaftsbanken waren im Durchschnitt der Jahre 1994-2003 höher als die der privaten Banken. Das DIW Berlin kommt in seinem Diskussionspapier Nr. 502/2005 zu dem Ergebnis, dass dies vor allem mit unterschiedlichen Strategien im Kreditgeschäft zu erklären ist. Es wird gezeigt, dass Banken, die ihre Kreditvergabe an langfristigen Kundenbeziehungen orientieren - das sind in Deutschland vor allem von Sparkassen und Genossenschaftsbanken - einen Vorteil gegenüber solchen haben, die ihre Kreditvergabeentscheidung eher auf der Grundlage von veröffentlichungspflichtigen Informationen und darauf aufsetzenden Kennzahlen treffen.

Allerdings lässt sich erkennen, dass dieser Wettbewerbsvorteil mit steigendem Grad öffentlich zugänglicher Informationen, z.B. durch eine Verschärfung der Publizitätspflichten von Unternehmen, abnimmt. In Deutschland wäre dies beispielsweise dann der Fall, wenn internationale Rechnungslegungsstandards auch für kleinere und mittlere Unternehmen verbindlich würden.

In der Vergangenheit wurden die relativ hohen Renditen der Sparkassen oft durch die bislang gewährten staatlichen Haftungsgarantien, Gewährträgerhaftung und Anstaltslast, erklärt. Wie in dem Diskussionspapier gezeigt wird, greift diese Erklärung der Gewinnsituation im deutschen Bankensektor zu kurz. So kann damit beispielsweise nicht die Frage beantwortet werden, warum auch die Genossenschaftsbanken - die keineswegs unter derartige Haftungsbedingungen fallen - relativ gut positioniert sind.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) Königin-Luise-Str. 5, 14195 Berlin Telefon: 030/89789-0, Telefax: 030/89789-200

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