Pressemitteilung | Gewerkschaft der Polizei (GdP)

Spritdiebstahl auf dem Vormarsch / GdP: Schutz vor Tankbetrug verbessern

(Berlin) - Deutschland wird nach Auffassung der Gewerkschaft der Polizei (GdP) offenbar immer mehr zum Paradies für Tankbetrüger. Angesichts der deutlichen Zunahme der Betrugsfälle an Zapfsäulen mit einer bundesweiten Steigerung um fast sechs Prozent allein im vergangenen Jahr fordert die GdP eine verbesserte Kriminalitätsvorbeugung. Die derzeit hohen Benzinpreise, so der GdP-Bundesvorsitzende Oliver Malchow, ließen einen weiteren Anstieg der Betrugsfälle befürchten.

Malchow: "Tankstellenbetreiber sind in der Pflicht, Betrug möglichst effektiv zu verhindern. Dazu ist eine technisch bessere Videoüberwachung notwendig." Dafür sollten vor allem Mineralölfirmen und Tankstellenpächter ein verstärktes Interesse zeigen. Unscharfe Aufnahmen und falsche Kamerawinkel erschwerten oftmals polizeiliche Ermittlungen. Die GdP fordert zudem, das Zapfsäulensystem so umzurüsten, dass ein Tanken nur dann möglich ist, wenn zuvor das Bezahlen der Tankfüllung beispielsweise mittels EC- wie Kreditkarte oder Bargeld gewährleistet ist. Die Plastikkarten-Tank-Methode werde, so der GdP-Chef, in Skandinavien seit Jahren praktiziert. Damit würden auch die mit gestohlenem Kennzeichen vorfahrenden Sprit-Betrüger trocken gelegt.

Malchow regte weiterhin an, die handelsüblichen sogenannten Kfz-Kennzeichenträger diebstahlsicherer zu gestalten. "Mit wenigen Handgriffen können heute Kriminelle schnell und lautlos Autokennzeichen anderer Fahrzeughalter abmontieren und für ihre Betrugstaten verwenden." Kfz-Kennzeichen müssten fest angeschraubt werden können, so wie es in früheren Zeiten üblich war. Schon ein paar Schrauben würden den Kriminellen ihr Handwerk spürbar erschweren und eine deutlich höhere Hürde für die Ganoven darstellen.

Laut Polizeilicher Kriminalitätsstatistik (PKS) nahm die Zahl bekannt gewordener Fälle von Tankbetrug in 2012 um 5,5 Prozent auf 89.769 Fälle zu. Im Vorjahr waren 85.065 Fälle registriert worden.

Quelle und Kontaktadresse:
Gewerkschaft der Polizei - Bundesgeschäftsstelle (GdP) Rüdiger Holecek, Pressesprecher Stromstr. 4, 10555 Berlin Telefon: (030) 3999210, Fax: (030) 399921200

(tr)

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