Pressemitteilung | Zentralverband des Deutschen Baugewerbes e.V. (ZDB)

Stagnation auf niedrigem Niveau

(Berlin) - Im September verfestigten sich die meist ungünstigen Bewertungen zur aktuellen Geschäftslage. Davon war nur der Wohnungsbau in Westdeutschland ausgenommen. Im Wirtschaftsbau fallen die Bewertungen der westdeutschen Unternehmen etwas günstiger als im Vormonat aus, dennoch empfinden die meisten Unternehmen ihre augenblickliche Situation als unbefriedigend. In Ostdeutschland sind in allen Baubereichen die Meldungen über eine befriedigende Geschäftslage die Ausnahme. Zu diesem Ergebnis kommt die monatliche Umfrage des Zentralverbandes des Deutschen Baugewerbes unter seinen Mitgliedsbetrieben.

Die Baunachfrage blieb wiederum hinter den Erwartungen zurück. Bei den im Wirtschaftsbau und im Wohnungsbau tätigen westdeutschen Betrieben ist teilweise eine leichte Belebung auszumachen. Im westdeutschen Tiefbau bewegte sich die Ordertätigkeit in etwa auf dem Vormonatsniveau. Für die ostdeutschen Betriebe hält der Abwärtstrend bei den Auftragseingängen an. Nur im sonstigen Tiefbau war eine mit dem Vormonat vergleichbare Ordertätigkeit festzustellen.

Die Bautätigkeit wurde überwiegend im bisherigen Umfang realisiert. Damit konnte von den Unternehmen auch weitestgehend der Beschäftigtenstand gehalten werden. Die Geräteauslastung lag in den westdeutschen Baubetrieben mit 66 % (Hochbau) bzw. 64 % (Tiefbau) und in den ostdeutschen Baubetrieben mit 62 % (Hochbau) bzw. 52 % (Tiefbau) geringfügig über den Werten des Vormonats. Behinderungen der Bautätigkeit durch Zahlungsverzögerungen der Auftraggeber werden deutschlandweit genannt. In Ostdeutschland belasten darüber hinaus generelle Finanzierungsprobleme die kontinuierliche Baudurchführung.

Die Auftragsbestände werden im öffentlichen Bau überwiegend mit "zu klein" bewertet. Für den Straßenbau und den sonstigen Tiefbau in Westdeutschland entfallen etwa gleich viele Bewertungen auf "befriedigend" und "zu klein". Im Wirtschaftsbau und auch im Wohnungsbau überwiegt leicht die negative Beurteilung des vorhandenen Auftragsvolumens. Die durchschnittlichen Reichweiten lagen damit wiederum bei etwa zwei Monaten. Die ostdeutschen Baubetriebe bewerteten ihr Auftragspolster nur mit wenigen Ausnahmen als "zu klein". Die durchschnittliche Reichweite des Auftragsbestandes fiel sowohl im Hochbau (1,4 Monate) als auch im Tiefbau (1,3 Monate) nochmals leicht ab.

Die Baupreise veränderten sich im Berichtsmonat kaum. Preisrückgänge sind in allen Sparten, wenn auch nur in geringerem Umfang, zu verzeichnen.

Die Investitionstätigkeit ist angesichts unsicherer Produktionsaussichten auf notwendige Ersatzmaßnahmen beschränkt. Insoweit möglich, werden mit den Investitionen Rationalisierungsmaßnahmen umgesetzt.

Die Erwartungen hinsichtlich der Entwicklung in den nächsten drei Monaten fallen etwas günstiger als im August aus. Die Veränderungen ergeben sich sowohl durch eine leichte Zunahme positiver Erwartungen an die Geschäftsentwicklung in Westdeutschland und die sowohl im Osten wie im Westen zu verzeichnende Verringerung der Meldungen über eine abnehmende Entwicklung der Aufträge, Geschäfte und Preise. Damit hat sich die ohnehin hohe Zahl derer, die keine wesentlichen Veränderungen in der Gesamtentwicklung erwarten, nochmals erhöht.

Quelle und Kontaktadresse:
Zentralverband des Deutschen Baugewerbes (ZDB) Kronenstr. 55-58, 10117 Berlin Telefon: 030/203140 Telefax: 030/20314419

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