Pressemitteilung | BÄK Bundesärztekammer (Arbeitsgemeinschaft der deutschen Ärztekammern) e.V.

Statement des Präsidenten der Bundesärztekammer, Prof. Dr. Frank Ulrich Montgomery, zum Germanwings-Untersuchungsbericht:

(Berlin) - "Der Abschlussbericht zur Germanwingskatastrophe führt uns vor Augen, dass in verschiedenen Bereichen Handlungsbedarf besteht. Eine generelle Aufweichung der ärztlichen Schweigepflicht gehört aber sicher nicht dazu. Vielmehr müssen die Airlines und das Luftfahrbundesamt dafür Sorge tragen, dass Piloten regelmäßig flugmedizinisch untersucht werden, einschließlich Checks ihrer psychischen Gesundheit. Dazu gehört auch, dass bei auffälligen Befunden kürzere Untersuchungsintervalle gewählt werden.

Für Befunde und für Informationen über laufende, fliegerisch relevante Behandlungen brauchen wir eine flugmedizinische Datenbank, auf die allerdings nur medizinische Experten des Luftfahrtbundesamtes Zugriff haben sollten, die der ärztlichen Schweigepflicht unterliegen. Diese könnten dann, wenn begründete Zweifel an einer Flugtauglichkeit bestehen, Konsequenzen ziehen.
Besondere Beachtung verdienen aber auch die Arbeitsbedingungen der Piloten. Sie leiden unter mehr Stress, seit viele Airlines - so auch die Deutsche Lufthansa - die Tarif- und Arbeitsbedingungen ihrer Mitarbeiter verschlechtern.

Ganz wichtig ist daher, dass Piloten über eine obligatorische Berufsunfähigkeitsversicherung durch ihren Arbeitgeber verfügen, damit Sie nicht aus Angst um ihren Job mögliche Erkrankungen verheimlichen."

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesärztekammer (Arbeitsgemeinschaft der deutschen Ärztekammern) e.V. Pressestelle Herbert-Lewin-Platz 1, 10623 Berlin Telefon: (030) 4004560, Fax: (030) 400456-388

(sy)

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