Pressemitteilung | Kneipp-Bund e.V. - Bundesverband für Gesundheitsförderung und Prävention

"Stillsitzen geht besser mit Bewegung" / Ideen für einen gesunden Schulstart

(Bad Wörishofen/Berlin) - "Ein schwerer Ranzen, kein gesundes Frühstück und dann noch lange Stillsitzen - so kann der Schulstart nicht gelingen", so Marion Caspers-Merk, Präsidentin des Kneipp-Bundes und ehemalige Staatssekretärin des Bundesgesundheitsministeriums. Erstklässler tragen häufig zu viel Gewicht im Schulranzen mit sich herum. Das empfohlene Ranzengewicht von 10 bis maximal 20 Prozent des eigenen Körpergewichts wird oftmals überschritten - dabei müssen Faktoren wie das Alter des Kindes und die Länge des Schulweges zusätzlich berücksichtigt werden. Zudem hat eine Studie der Universität Bielefeld ergeben, dass viele Kinder nach wie vor ohne Frühstück zur Schule gehen. Rund 33 Prozent der Schulkinder unter 15 Jahren verlassen das Haus ohne Frühstück; bei den Kindern über 15 Jahren ist es sogar mehr als die Hälfte.

Sich selbst und seinen Körper gut zu behandeln ist leichter, als später mit viel Aufwand eine Krankheit zu bekämpfen. Dies gilt vor allem für junge Schülerinnen und Schüler, bei denen sich durch Bewegungsmangel, falsche Ernährung und unzureichende Stressverarbeitung Probleme im Ausgleich von Körper und Psyche abzeichnen. Viele ermüden leicht und sind unkonzentriert - die Anzahl von Kindern mit Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitätsstörungen (ADHS) und Teilleistungsstörungen hat deutlich zugenommen.

Doch wie kann dieser Entwicklung entgegengewirkt werden? Welche pädagogischen Ansätze helfen den Kindern? Ein selbstverantwortlicher Umgang mit der eigenen Gesundheit kann nur gelingen, wenn die Kinder frühzeitig an eine Gesundheitskonzeption herangeführt werden, die ihnen auch gleichzeitig Spaß und Lebensfreude vermittelt.

Denn Gesundheit ist mehr als nur das Freisein von Krankheit - Gesundheit ist ein körperliches, psychisches und soziales Wohlbefinden und ein Einklang mit sich und der Umwelt.

Die Kneippsche Gesundheitslehre steht für diesen ganzheitlichen Ansatz. Sie hat die gesundheitliche Vorbeugung zum Ziel und bedient sich dabei der Heilkräfte der Natur: Bewusstsein für gesunde Ernährung, die positive Wirkung von Bewegung, der Wechsel zwischen Anspannung und Entspannung, den kreativen Umgang mit der Umwelt. Auch Naturbezogenheit und soziale Kompetenzen wie Gemeinschaftssinn werden vermittelt.

Deutschlandweit gestalten bereits 300 Kindertageseinrichtungen ihre Arbeit nach Sebastian Kneipp. In der Folge haben auch Grundschulen die Kneippschen Grundsätze für sich entdeckt - mit großem Nutzen für Schüler, Lehrer und auch Eltern. Kinder sind offen und neugierig, ihr Verhalten ist noch nicht eingefahren, somit verspricht frühe Gesundheitserziehung Erfolg. "300 Kitas können nicht irren, die Kinder bekommen dort das Rüstzeug für einen gesunden Lebensstil - aber das Erlernte muss in der Schule weiter vertieft werden", so Marion Caspers-Merk. Die Präsidentin des Kneipp-Bundes appellierte an die Kultusministerien, Konzepte für gesunde Schulen zu unterstützen.

Natürliche Reize wie Sonne und Luft, Wärme und Kälte spielen dabei ebenso eine Rolle wie der Wechsel von Bewegung und Ruhe. Kneipps Lehre basiert auf fünf Elementen, die zusammengehören, sich überschneiden und ein umfassendes Gesamtgefüge bilden: Ernährung, Bewegung, Wasser, Heilpflanzen und Lebensordnung.

Quelle und Kontaktadresse:
Kneipp-Bund e.V. Bundesverband für Gesundheitsförderung Pressestelle Adolf-Scholz-Allee 6-8, 86825 Bad Wörishofen Telefon: (08247) 3002-0, Telefax: (08247) 3002-199

(cl)

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