Pressemitteilung |

Studie: Weniger Gelder für Forschung zu HIV/Aids, Malaria und Co

(Hannover) - Die Investitionen in die Forschung und Entwicklung zur Bekämpfung von Krankheiten wie Aids, Tuberkulose und Malaria gehen weltweit zurück. Im vergangenen Jahr wurden insgesamt 3,219 Milliarden US-Dollar in die Erforschung und Entwicklung im Bereich vernachlässigte Armutskrankheiten investiert. Dabei sanken die Investitionen der regelmäßigen Geber gegenüber 2012 um 193 Millionen US-Dollar bzw. 6,2 Prozent. Das geht aus der neuen "G-Finder"-Studie hervor, die das unabhängige Institut Policy Cures heute veröffentlicht hat.

Auch in der Bundesrepublik sind Einschnitte bei der Forschung und Entwicklung zu vernachlässigten Armutskrankheiten zu verzeichnen. Nachdem Deutschland im Ranking der öffentlichen Geber im Jahr 2012 Platz vier bekleidet hat, erreicht es 2013 nur noch den sechsten Platz. Außerdem ist Deutschland mit seinen Investitionen gemessen am Bruttoinlandsprodukt aus der Liste der Top 12-Geldgeber ausgeschieden. Auch beim größten Geldgeber, den USA, gingen die Investitionen zurück. Demgegenüber erhöhten das Vereinigte Königreich, Frankreich, die Niederlande und Japan ihre Beiträge um bis zu 362 Prozent.

"Der Wissenschaftsstandort Deutschland muss mehr zur Bekämpfung von vermeidbaren und behandelbaren Krankheiten beitragen", sagt Renate Bähr, Geschäftsführerin der Stiftung Weltbevölkerung. "Dafür sollte Deutschland auch seine G7-Präsidentschaft im kommenden Jahr nutzen."

Produktentwicklungspartnerschaften schließen Forschungslücken
Die weltweiten Investitionen in Produktentwicklungspartnerschaften (PDPs) verzeichneten die erste Mittelerhöhung seit fünf Jahren. Sie lagen 2013 bei 482 Millionen US-Dollar. PDPs sind internationale Non-Profit-Organisationen, die akademische Institute, öffentliche Forschungseinrichtungen, Pharmafirmen und Nichtregierungsorganisationen zusammenbringen, um Forschungslücken zu schließen. Deutschland evaluiert derzeit seine erste Förderrunde für PDPs, die im kommenden Jahr ausläuft.

"Der weltweite Mittelaufwuchs für Produktentwicklungspartnerschaften ist erfreulich", so Bähr, "das zeigt die wachsende Anerkennung dieses innovativen Instruments. Wenn die Evaluierung der ersten PDP-Förderrunde positiv ausfällt, sollte Deutschland im Rahmen einer zweiten Förderrunde, die alle Krankheiten und Produkte einschließt, 100 Millionen Euro zur Verfügung stellen. So können wir die Bekämpfung von Aids, Tuberkulose, Malaria und anderen Krankheiten weiter vorantreiben."

Der G-Finder 2014 steht unter www.policycures.org zur Verfügung.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutsche Stiftung Weltbevölkerung (DSW) Pressestelle Göttinger Chaussee 115, 30459 Hannover Telefon: (0511) 943730, Fax: (0511) 2345051

(sy)

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