Süd-Ost-Europa muss bessere Investitionsbedingungen schaffen / Symposium im DIHT
(Berlin) - Die südosteuropäischen Länder müssen ihr Investitionsklima drastisch verbessern, damit die dringend erforderlichen privaten Kapitalzuflüsse ausländischer Investoren stärker fließen. Allein öffentliche Investitionen werden keine Nachhaltigkeit bewirken. Das war das Fazit einer gemeinsamen Veranstaltung der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) und des Deutschen Industrie- und Handelstages (DIHT) mit über 70 deutschen Unternehmern im Haus der Deutschen Wirtschaft.
Zahlen für 1999 belegten, dass die Auslandsinvestionen bis auf Bulgarien in allen anderen Balkanländern zurückgegangen sind oder stagnieren. Der "Investment Compact für Süd-Ost-Europa" - eine Art Investitionscharta -, für den die OECD die Verantwortung übernommen hat, sei ein wichtiges Instrument auf dem Weg zu attraktiven Handels- und Investitionsbedingungen in der Region.
Am meisten störten die Unternehmer bei ihrem Engagement - unterschiedlich in Nuancen nach Ländern - ineffiziente Verwaltungen mit viel Bürokratie und wenig Transparenz und der völlig unzureichend entwickelte Finanz- und Banksektor. Gerade mittelständische Unternehmen hielten sich wegen der Handels-, Kooperations- und Investitionshemmnisse in Süd-Ost-Europa noch zurück. "Oftmals fehlt in diesen Ländern ein adäquater Partner, die großen Betrieben kommen für mich wegen des hohen Risikos nicht infrage", sagte ein deutscher Mittelständler. Es müssten mittelstandsfreundliche Wirtschaftsstrukturen geschaffen werden.
Inzwischen seien, so der OECD-Vertreter Rolf Alter aus Paris, mit den südosteuropäischen Ländern "Fahrpläne" für die Umsetzung des Investment Compacts vereinbart worden. Ein wichtiges Zwischendatum sei Ende 2001. Bis dahin sollen radikale Reformen für ein besseres Investitionsklima angegangen sein, unter anderem verlässliche Rechts-, Finanz- und Verwaltungssysteme, berechenbare Steuer- und Zollbestimmungen sowie Inländerbehandlung, Eigentumserwerb und -schutz. Damit gebe es Planungssicherheit für zahlreiche deutsche kleine und mittlere Unternehmen (KMU), ihren Markteinstieg in diesen zukünftigen Wachstumsmärkten vorzubereiten
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