Pressemitteilung | Deutsche Gesellschaft für Supervision und Coaching e.V. (DGSv)

Supervision in Kirchen vor neuen Aufgaben / Der strukturelle Umbruch in den Kirchen und die sozialen Spannungen in Deutschland führen zu erhöhtem Beratungsbedarf

(Köln) - Die Deutsche Gesellschaft für Supervision e.V. (DGSv) ist erstmals 6 mit einem Stand auf dem „Markt der Möglichkeiten“ des 30. Evangelischen Kirchentages vertreten, der Mittwoch in Hannover beginnt. Der 3500 Mitglieder starke Verband reagiert damit auf die Tatsache, dass Supervision in Kirchen heute mehr denn je gebraucht wird. Das ist das Ergebnis einer Umfrage, die die DGSv offiziell auf dem Kirchentag vorstellen wird. „Supervision in kirchlichen Organisationen – Daten und Fakten zu einem besonderen Feld“ lautet der Titel der Broschüre, für die alle kirchlichen Spitzenorganisationen im Bereich der Evangelischen Landeskirchen und der Diakonischen Werke, der Katholischen Bistümer und der Diözesan-Caritasverbände in Deutschland befragt wurden.

„Wer in Sozialstationen und kirchlichen Beratungsstellen arbeitet, bekommt die Folgen von sozialen Spannungen in der Gesellschaft hautnah mit. Deswegen wird an der kirchlichen Basis Supervision heute viel häufiger als etwa vor zehn Jahren nachgefragt,“ bestätigt Kersti Weiß, Studienleiterin des Zentrums für Organisationsentwicklung und Supervision (ZOS) der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau: „Supervision unterstützt die kirchlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dabei, mit den Spannungen umzugehen, die ihre Klienten aufgrund ihrer persönlichen Situation mitbringen. Ziel ist es, dass sie unter diesen Bedingungen möglichst ressourcenschonend, effektiv und mitmenschlich arbeiten können.“

Die zweite Gruppe, bei denen der Bedarf an Supervision in Kirchen wächst, sind die Führungskräfte. Sie müssen mit eklatanten Veränderungsprozessen in den Organisationsstrukturen der Kirchen und ihrer Einrichtungen zurecht kommen. Zur Begleitung dieser Prozesse wird Supervision viel deutlicher und spezifizierter nachgefragt als in der Vergangenheit. Zahlreiche Kirchenleitungen empfehlen Mitarbeitern, die Führungsaufgaben neu übernehmen oder in eine neue Führungsaufgabe wechseln, Supervision in Anspruch zu nehmen. Kersti Weiß: „Bei den Führungskräften ist es die Aufgabe der Supervision, ihnen dabei zu helfen, drei Aspekte miteinander zu vereinbaren: Die Werte, die sie vertreten, die ökonomischen Bedingungen, denen sie sich stellen müssen und die Aufgaben, die die Kirchen bei sinkenden personellen und finanziellen Ressourcen trotzdem erfüllen wollen.“

Mit ihrer Broschüre will die DGSv die Bemühungen der kirchlichen Organisationen unterstützen, Supervision als wirksames Beratungsangebot für die dort tätigen Mitarbeiter/innen zu sichern und weiter zu entwickeln. Das Ergebnis dieser Anfang Mai abgeschlossenen Untersuchung ermöglicht Führungskräften in den kirchlichen Organisationen eine Übersicht zum derzeitigen Status von Supervision in den Kirchen und ihren Sozialverbänden Caritas und Diakonie. So gibt die Untersuchung einen Überblick zum Stellenwert der Supervision, zur strukturellen Einbindung des Beratungsangebotes und zum Umfang der bereitgestellten fachlichen und personalen Ressourcen.

Als führender Berufs- und Fachverband für berufsbezogene Beratung weiß sich die »Deutsche Gesellschaft für Supervision e.V.« in besonderer Weise mit den beiden großen christlichen Kirchen und ihren Wohlfahrtsverbänden verbunden. Supervision hat als klassische berufs- und organisationsbezogene Beratungsform seit vielen Jahren in der Personalentwicklung, Weiterbildung und Qualitätssicherung in den Kirchen einen festen Platz. Viele Mitglieder entstammen mit ihren beruflichen Wurzeln kirchlichen Tätigkeitsfeldern und haben durch ihre Werthaltung die ethischen Grundlagen und das professionelle Selbstverständnis der DGSv mit geprägt.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutsche Gesellschaft für Supervision e.V. (DGSv) Manfred Leppers, Fachreferent, Öffentlichkeitsarbeit Lütticher Str. 1-3, 50674 Köln Telefon: (0221) 92004-0, Telefax: (0221) 92004-29

(tr)

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