Pressemitteilung | Deutscher Bühnenverein - Bundesverband der Theater und Orchester

Tarifreform statt Lohnverzicht

(Köln) - Immer mehr Theater und Orchester der neuen Bundesländer versuchen ihre Finanzierungsprobleme durch Haustarifverträge mit teilweisem Lohnverzicht zu lösen. Fast 70 solcher Verträge hat der Deutsche Bühnenverein seit 1994 für seine Mitglieder abgeschlossen. Für viele Künstler der Theater und Orchester in den neuen Ländern gehört ein Lohnverzicht mittlerweile zum Alltag. Der erste Haustarifvertrag mit Gehaltsverzicht kam für das Eduard-von-Winterstein-Theater in Annaberg-Buchholz zustande. Entsprechende Haustarifverträge gibt es seit Jahren etwa in Chemnitz, Greifswald-Stralsund und Freiberg. Nun folgt Weimar mit dem so genannten "Weimarer Modell", in dessen Mittelpunkt ebenfalls nichts anderes als ein Lohnverzicht steht.

"Lohnverzicht ist nur vorübergehend eine Lösung, wer nichts verdient, wird auch nichts leisten" äußerte am 15. Januar der Direktor des Bühnenvereins, Rolf Bolwin, in Köln. Der Bühnenverein fordert stattdessen die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di auf, ihre Blockadehaltung gegen eine grundlegende Reform der Tarifbedingungen für das Theaterbetriebspersonal aufzugeben. Diese Bedingungen für Bühnenarbeiter und Handwerker, für Verwaltungsangestellte und Vorderhauspersonal müssten theaterspezifisch gestaltet und an den neuen NV (Normalvertrag) Bühne angepasst werden. Der gerade für Schauspieler, Sänger, Tänzer und Bühnentechniker in Kraft getretene NV Bühne wurde vom Bühnenverein mit den Künstlergewerkschaften GDBA und VdO ausgehandelt.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Bühnenverein - Bundesverband deutscher Theater St.-Apern-Str. 17-21 50667 Köln Telefon: 0221/208120 Telefax: 0221/2081228

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