Pressemitteilung | Arbeitgeberverband Chemie Rheinland-Pfalz e.V. (AGV)

Tarifrunde 2004: Schwache Konjunktur lässt wenig Raum für Tariferhöhungen / Chemie-Tarifrunde in Rheinland-Pfalz ohne Ergebnis vertagt / Nächste Verhandlungsrunde auf Bundesebene

(Ludwigshafen) - "Die unsichere wirtschaftliche Lage lässt in diesem Jahr nicht einmal die Sicherung der Reallöhne zu." Dieses Fazit zieht Hans-Carsten Hansen, Vorsitzender der Tarifkommission des Arbeitgeberverbands Chemie Rheinland-Pfalz e.V., nach der ersten mehrstündigen Verhandlungsrunde der diesjährigen Chemie-Tarifrunde für Rheinland-Pfalz in Mainz. Die Konjunktur sei nach drei Jahren Stagnation weiterhin ohne Schwung, der Auftragsindex für die rheinland-pfälzische Chemiebranche seit April letzten Jahres rückläufig. Steigender Rohölpreis, anhaltend hoher Eurokurs, wachsender Wettbewerbsdruck und allgemeine Kaufzurückhaltung als Zeichen der Verunsicherung belasteten die Unternehmen zunehmend.

Die Prognosen, die im letzten Jahr zu dem hohen Tarifabschluss geführt hätten, wären viel zu optimistisch gewesen, sie hätten nicht den späteren tatsächlichen Entwicklungen entsprochen. Eine solche Situation dürfe sich nicht wiederholen und mahne zur Vorsicht, unterstrich Hansen.Trotz der andauernden Flaute in der Branche habe es zurückliegend eine reale tarifliche Einkommensverbesserung für die Beschäftigten in der chemischen Industrie gegeben. Während die Verbraucherpreise in Rheinland-Pfalz seit 2000 nur um 5,2 Prozent gestiegen seien, habe es Tariferhöhungen von etwa 10,5 Prozent gegeben. Das Tempo der Tarifentwicklung müsse nun deutlich zurückgenommen werden.

Der Verhandlungsführer der Arbeitgeber betont: "Die Chemie-Unternehmen können nicht gleichzeitig eine mehrjährige Konjunkturflaute meistern, im internationalen Kostenwettbewerb bestehen, Beschäftigung sichern, stetig das Ausbildungsplatzangebot erhöhen und auch noch jedes Jahr die Tarife kräftig erhöhen. Sie brauchen dringend eine Atempause." Die Forderung der Gewerkschaft sei daher viel zu hoch.Der Landesbezirk Rheinland-Pfalz / Saarland der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie hatte eine Steigerung der Tarifeinkommen um 3,5 Prozent gefordert. Die Verhandlungen wurden ohne Ergebnis vertagt. Sie gehen voraussichtlich am 6. Mai in Hannover auf Bundesebene weiter.

Quelle und Kontaktadresse:
Arbeitgeberverband Chemie Rheinland-Pfalz e.V. Bahnhofstr. 48, 67059 Ludwigshafen Telefon: 0621/520560, Telefax: 0621/5205620

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