Teilzeit-Anspruch ist beschäftigungsfeindlich / Ohoven: Ein untauglicher Versuch zur Reduzierung der Arbeitslosenzahlen

(Berlin) – „Ein Rechtsanspruch auf Teilzeitarbeit löst die Probleme am Arbeitsmarkt nicht“, erklärte der Präsident des Bundesverbandes mittelständische Wirtschaft (BVMW), Mario Ohoven, in Berlin. Die vom Bundeskabinett jetzt beschlossene Neuregelung der befristeten Arbeitsverhältnisse und der Teilzeitarbeit behindere die dringend notwendige weitere Flexibilisierung der Unternehmen und verursache zusätzlichen Verwaltungsaufwand. Wenn Bundesarbeitsminister Walter Riester von einer Million neuer Arbeitsplätze rede, dann gehe wohl die Phantasie mit ihm durch.

Rechtsansprüche auf Teilzeitarbeit, so der Mittelstandspräsident, blockierten die Planungssicherheit der Betriebe. Noch könnten die Firmenleitungen die Zahl der Teilzeitstellen dem Bedarf des Betriebes anpassen. Wenn hingegen jeder Mitarbeiter die Möglichkeit habe, eine Stundenreduzierung zu fordern, entstehe im Einzelfall eine Lücke, die nicht gefüllt werden könne. Es sei eher unwahrscheinlich, erläuterte Ohoven, dass ein weiterer Teilzeitarbeiter für eben diese Stelle mit den selben Voraussetzungen und Qualifikationen als Ergänzung gefunden werden könne. Hinzu komme die zusätzliche finanzielle Belastung für kleine und mittlere Unternehmen, denn zwei Teilzeitarbeiter seien teurer als ein Vollzeitbeschäftigter.

Dies alles könne nicht zu einer Vielzahl neuer Arbeitsplätze führen, unterstrich der BVMW-Präsident. Es sei zu befürchten, dass ein Großteil der Betriebe nach Inkrafttreten der Neuregelung versuchen werde, mit der dann reduzierten Kraft des Teilzeitmitarbeiters auszukommen.

Der Vorstoß der Bundesregierung zur Schaffung eines Rechtsanspruchs auf Teilzeitarbeit greife erneut dirigistisch in das sensible Geflecht des Erwerbslebens ein. Ohoven: „Die Politik, die sich ideologisch auf der Seite der Arbeitnehmer sieht, entzieht diesen mittelfristig die Erwerbsgrundlage. Denn Eingriffe in die Autonomie der Betriebe rächen sich durch globalen Wettbe-werbsverlust und nationale Kaufkraftschwächung“.

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