Pressemitteilung | Verkehrsclub Deutschland e.V. (VCD)

Tempolimit-Debatte / VCD plädiert für Klimaschutz und Verkehrssicherheit

(Berlin) - Der ökologische Verkehrsclub VCD begrüßt die neu entflammte Diskussion um ein Tempolimit auf Autobahnen. Mehr Klimaschutz, höhere Verkehrssicherheit und ein besserer Verkehrsfluss seien gute Gründe, die für eine Geschwindigkeitsbegrenzung sprächen.

Michael Ziesak, VCD-Bundesvorsitzender: "Um den Ausstoß von klimaschädlichem CO2 bundesweit tatsächlich um 40 Prozent bis 2020 zu verringern, wie es die Bundesregierung in ihrem Klimaschutzprogramm anstrebt, müssen alle dafür zielführenden Maßnahmen berücksichtigt werden. Da der Spritverbrauch bei Geschwindigkeiten über 100 km/h überproportional ansteigt, führt gerade ein Tempolimit dazu, dass der Spritverbrauch und damit auch der Treibhausgasausstoß in erheblichem Maße sinken. Würde die Höchstgeschwindigkeit auf 120 km/h begrenzt, könnten jährlich mit minimalem Aufwand über drei Millionen Tonnen CO2 eingespart werden. E10 bringt im Vergleich zum herkömmlichen E5-Sprit weniger als eine Millionen Tonnen CO2-Ersparnis, und das auch nur dann, wenn das Ethanol nachhaltig produziert wird. Mit einem Tempolimit kann man also jetzt schon mehr einsparen, als das, was mit Hilfe von E10 oder auch durch die Auto-Elektromobilität bis 2020 erreicht werden soll."

Durch ein Tempolimit würden zudem die hohen Geschwindigkeitsunterschiede auf der Autobahn verringert, die eine wichtige Ursache für die Bildung von Staus seien. Ein gleichmäßigerer Verkehrsfluss bei moderaten Geschwindigkeiten würde dazu beitragen, Staus zu vermeiden und damit das Klima zusätzlich zu entlasten. Eine Geschwindigkeitsbegrenzung erhöhe zudem die Verkehrssicherheit, da die Unfallgefahr gemindert und Unfallfolgen abgemildert würden. Angesichts von jährlich hunderten Tote und Schwerverletzten auf Autobahnen könnte so das Leid gemindert werden.

Gerd Lottsiepen, verkehrspolitischer Sprecher des VCD: "Deutschland ist das einzige Land ohne Tempolimit auf Autobahnen. Da alle größeren Autohersteller ihre Fahrzeuge für den Weltmarkt produzieren, muss jedes Autos `Bundesautobahn-tauglich´, also für hohe Geschwindigkeiten ausgelegt sein. Würde sich die Bundesrepublik endlich den internationalen Standards anschließen, hätte dies weltweit Auswirkungen auf die Konstruktion von Pkw. Die Autoindustrie würde insgesamt leichtere Massenmodelle mit kleineren, leichteren, effizienteren Motoren bauen und so den Verbrauch und damit den Ausstoß von CO2 erheblich senken. Wer Klimaschutz ernstnimmt, muss unabhängig von der E10-Diskussion ein Tempolimit einführen."

Die VCD-Position zum Tempolimit finden Sie unter www.vcd.org/tempolimit.html.

Quelle und Kontaktadresse:
Verkehrsclub Deutschland e.V. (VCD), Bundesverband Pressestelle Rudi-Dutschke-Str.9, 10969 Berlin Telefon: (030) 2803510, Telefax: (030) 28035110

(el)

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