Pressemitteilung | BIO Deutschland e.V.

Themenjahr "100 Jahre Biotechnologie" / Biokraftstoffe werden nachhaltig aus Stroh hergestellt

(Berlin) - Biokraftstoffe wie Bioethanol werden aus Stärke z. B. aus Mais oder Zuckerrohr hergestellt. So genannte fortschrittliche Biokraftstoffe können auch aus Reststoffen wie Stroh erzeugt werden und stehen somit nicht mehr in Konkurrenz zur Nahrungsmittelversorgung. Das Unternehmen Süd-Chemie, das heute zu Clariant gehört, nahm im Juni 2012 in Straubing eine Demonstrationsanlage in Betrieb, um jährlich 4.500 Tonnen Stroh in 1.000 Tonnen Bioethanol zu verwandeln. Dabei spalten Enzyme zunächst Zuckerbausteine aus dem Stroh ab. Die entstandene Zuckerlösung wird anschließend mit einer eigens entwickelten Hefevariante zu Bioethanol fermentiert. Außerdem können die Zuckerbausteine als Ausgangsstoffe für die Synthese biobasierter Kunststoffe eingesetzt werden. Diese technischen Verfahren aus dem Sektor der industriellen Biotechnologie sind damit eine essentielle Voraussetzung für den notwendigen Übergang aus dem gegenwärtigen Zeitalter fossiler Brennstoffe in eine wissensbasierte und biobasierte Wirtschaft, die Bioökonomie. Sie beruht auf dem Einsatz und der technischen Verarbeitung nachwachsender Rohstoffe.

Jürgen Eck, Mitglied des Vorstands des Branchenverbandes BIO Deutschland, kommentiert: "Der Wandel zu nachhaltigen Produktionsprozessen und Produkten ist nicht nur ökologisch geboten. Er ist auch eine große Chance für die deutsche und die europäische Wirtschaft. Die Biotechnologie ist eine Schlüsseltechnologie, die es uns ermöglicht, biobasierte Rohstoffe und industrielle Abfallströme wie z. B. Kohlendioxid so zu nutzen bzw. in den Stoffkreislauf zurück zu führen, dass die Transformation unserer Wirtschaft in eine nachhaltige Bioökonomie gelingen kann. Wir brauchen in Deutschland daher geeignete Rahmenbedingungen, um unser technologisches Knowhow optimal für eine nachhaltige Zukunft einsetzen zu können."

Ãœber das Themenjahr "100 Jahre Biotechnologie"
Im Jahr 2019 feiert der Begriff "Biotechnologie" hundertjähriges Jubiläum. Karl Ereky war Direktor der Viehverwertungsgenossenschaft ungarischer Großgrundbesitzer und Autor des deutschsprachigen Buches "Biotechnologie der Fleisch-, Fett- und Milcherzeugung im landwirtschaftlichen Großbetriebe", in dem der Begriff Biotechnologie in die Welt kam. Die Veröffentlichung erschien 1919 erstmals in Berlin. Der Biotechnologiebranchenverband BIO Deutschland nimmt dieses Jubiläum zum Anlass, um das Jahr 2019 mit dem Thema "100 Jahre Biotechnologie" zu feiern. Über zwölf Monate hinweg werden die zahlreichen, besonderen Entdeckungen und Innovationen der Biotechnologie in den Bereichen Gesundheit, Ernährung und Umwelt beleuchtet und gewürdigt. Weitere Informationen zum Themenjahr stehen unter www.100jahre-biotech.de zur Verfügung.

Die Initiative "100 Jahre Biotechnologie" hat folgende Unterstützer: Biotechnologieverbund Berlin-Brandenburg e.V. (bbb), Biotechnologische Studenteninitiative (bts e. V.), Deutsche Akademie der Technikwissenschaften (acatech), Gesellschaft für chemische Technik und Biotechnologie (DECHEMA e. V.), Verband Biologie, Biowissenschaften und Biomedizin (VBIO e. V.), Verein Deutscher Ingenieure (VDI e. V.) und Vereinigung für Allgemeine und Angewandte Mikrobiologie (VAAM e. V.) Folgen Sie dem Themenjahr auf Twitter @100JahreBiotech

Quelle und Kontaktadresse:
BIO Deutschland e.V. Dr. Claudia Englbrecht, Pressesprecherin Schützenstr. 6a, 10117 Berlin Telefon: (030) 2332164-30, Fax: (030) 2332164-38

(ds)

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