Pressemitteilung | Deutscher Bauernverband e.V. (DBV)

Tierisches durch pflanzliches Eiweiß ersetzen

(Bonn) – Der Deutsche Bauernverband (DBV) hat dem Bundeslandwirtschaftsministerium ein Konzept vorgeschlagen, wie der Selbstversorgungsgrad mit pflanzlichem Eiweiß in der EU schnell und nachhaltig zu erhöhen ist, um nicht noch stärker von importiertem, auf Dollarbasis gehandelten Sojabohnen aus Nord- bzw. Südamerika abhängig zu sein. Schon heute müssen bereits mehr als 50 Prozent des pflanzlichen Eiweißes für die Fütterung von Rindern, Schweinen und Geflügel importiert werden. Das Tiermehlverbot kann diese Abhängigkeit erheblich erhöhen. Die vorgeschlagenen Maßnahmen werden auch dazu beitragen, die sich abzeichnenden Kostensteigerungen für pflanzliches Eiweiß zu begrenzen, die die gesamte Tierhaltung hart treffen würden.

Danach schlägt der DBV vor, zur Ernte 2001 auf den Stilllegungsflächen den Anbau von Körnerleguminosen wie Ackerbohnen, Futtererbsen, Lupinen zur Verfütterung zuzulassen. Zur Ernte 2000 wurden allein in Deutschland 1,14 Millionen Hektar aus der Nahrungsmittelproduktion genommen und hiervon wurden auf 340.000 Hektar nachwachsende Rohstoffe angebaut. Die tatsächlich stillgelegte Fläche betrug somit ca. 800.000 Hektar. Es steht also ein beträchtliches Flächenpotential für den Anbau von Eiweißpflanzen zur Verfügung.

Zusätzlich ist im kommenden Frühjahr die Ausdehnung des Anbaus von weiteren eiweiß- und ölliefernden Pflanzen wie Sojabohnen, Sonnenblumen und Raps in der EU möglich. Voraussetzung dafür ist jedoch, dass die EU-Kommission Ausnahmeregelungen bei der Welthandelsorganisation erreicht. Denn nach dem Blair-House-Vertrag im Welthandelsabkommen GATT dürfen diese Kulturen in der EU ohne Sanktionen nur auf maximal 4,94 Millionen Hektar (836.000 Hektar in Deutschland) angebaut werden. In den vergangenen Jahren wurde dieser vertraglich festgelegte Flächenumfang schon ausgeschöpft.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Bauernverband e.V. (DBV) Godesberger Allee 142-148 53175 Bonn Telefon: 0228/81980 Telefax: 0228/8198205

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