Treffen von deutschen und russischen Kriegsveteranen

(Kassel) - 60 Jahre nach dem Beginn des Krieges gegen die Sowjetunion treffen auf Einladung des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge vom 20. bis 24. Juni 2001 mehr als 50 Kriegsveteranen aus Belarus, Russland, der Ukraine und Deutschland zu einem Seminar in Berlin zusammen, um Fragen der Geschichtsschreibung und der Aussöhnung zwischen den einstigen Kriegsgegnern zu diskutieren.

In der Teilnehmerliste finden sich zahlreiche namhafte Persönlichkeiten aus der Politik und militärhistorischen Forschung. Darunter Wladislaw P. Terechow, 1990 bis 1997 russischer Botschafter in Deutschland, Armeegeneral Wladimir N. Lobow, der letzte Stabs-Chef des Warschauer Paktes, Generaloberst Walerij L. Manilow, derzeit stellvertretender Generalstabs-Chef der russischen Streitkräfte, und Professor Dr. Oleg A. Resheschevsky, Historiker aus Moskau, der neue Fakten über die Verteidigungspläne der UdSSR in 1941 vorstellt. Aus deutscher Sicht werden Dr. Jörg Duppler, Leiter des Militärgeschichtlichen Forschungsamtes, sowie General a. D. Dr. Günter Kießling das Thema beleuchten. Dessen Vortrag - „Der Verzicht auf Feindbilder – Erfahrungen aus einem Soldatenleben“ – könnte auch das Motto der Tagung formulieren, die von Botschafter Sergej B. Krylow und Karl-Wilhelm Lange, Präsident des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge, eröffnet wird.
Haupttagungstermin ist der 23. Juni, 9.00 bis etwa 18.00 Uhr, Tagungsort: Russisches Haus der Kultur und Wissenschaft, Friedrichstraße 176 – 179. Journalisten können nach Absprache mit dem Pressereferat teilnehmen.

Zum Rahmenprogramm des viertägigen Internationalen Seminars gehört auch die Mitwirkung der Gäste an der Gedenkfeier, die der Volksbund am 22. Juni auf der Kriegsgräberstätte in Halbe veranstaltet und zu der etwa 3 000 Teilnehmer erwartet werden. Am 21. Juni besucht die Gruppe, zu der auch deutsche und russische Teilnehmer am Kampf um Berlin gehören, die Seelower Höhen und das Gebiet um Halbe, wo im April 1945 über 40 000 Menschen ihr Leben verloren. Während dieser Besuche werden auch Kränze auf den sowjetischen Kriegsgräberstätten in Seelow (11.00 Uhr), Teurow und Freidorf bei Halbe (ab 15.30 Uhr) niedergelegt.

Auf Einladung von Botschafter Krylow beteiligen sich die Gäste auch an den Kranzniederlegungen am 22. Juni an den sowjetischen Ehrenmalen in Berlin Tiergarten (10.00 Uhr) und Treptow Park (11.00 Uhr).

Quelle und Kontaktadresse:
Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. (VDK) Werner-Hilpert-Str. 2 34117 Kassel Telefon: 0561/70090 Telefax: 0561/7009211