Pressemitteilung | Bundesinnung der Hörgeräteakustiker KdöR (biha)

Trend zum Handwerk statt Studium: Ausbildungsrekord bei Hörgeräteakustikern

(Lübeck) - Handwerk mit mehr Auszubildenden als je zuvor. Höchster Abiturientenanteil in einem Gesundheitshandwerk. Lübecker Akademie für Hörgeräte-Akustik und Landesberufsschule für Hörgeräteakustiker als Leuchtturm einer modernen Dualen Ausbildung im Handwerk. Spitzentreffen "Fachkräftesicherung" in Lübeck mit Schleswig Holsteins Bildungsminister Dr. Ekkehard Klug und ZDH-Generalsekretär Holger Schwannecke.

Das Hörgeräteakustik-Handwerk hat seine Ausbildungsleistung um 10 Prozent gegenüber dem Vorjahr bei den Neuabschlüssen von Ausbildungsverträgen gesteigert. Damit wurde wieder eine neue Rekordmarke gesetzt. 913 Azubis starten ihre Karriere als Hörgeräteakustiker. Insgesamt 2.300 Auszubildende werden dann in diesem Gesundheitshandwerk lernen. Das ist ein Ausbildungsrekord im Handwerk, gab die Bundesinnung der Hörgeräteakustiker (biha) bei einer Veranstaltung in Lübeck bekannt. Zum Beginn des neuen Ausbildungsjahres beglückwünschten Dr. Ekkehard Klug, Minister für Bildung und Kultur des Landes Schleswig-Holstein, und Holger Schwannecke, Generalsekretär des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH), die Präsidentin der biha, Marianne Frickel, zum Ausbildungsrekord. "Wir halten uns an den Ausbildungspakt. Gleichzeitig wird der Ausbildungscampus in Lübeck immer mehr zum Leuchtturm einer modernen Dualen Ausbildung im Handwerk", stellte sie fest.

Der Bildungsminister Dr. Ekkehard Klug nannte die Arbeit der zentralen Bildungsstätte der Hörgeräteakustiker in Deutschland vorbildlich und betonte, es gebe kaum einen besseren Ort, den Erfolgen der dualen Ausbildung mehr "Gehör" zu verschaffen. Lübeck sei der einzige Standort in Deutschland, an dem das Europa-Diplom der Hörgeräte-Akustiker erworben werden können. "Die Ausbildung hier in Schleswig-Holstein strahlt über die deutschen Grenzen hinaus", sagte Klug. Die Absolventinnen und Absolventen seien auch im Ausland gefragt und genössen internationale Wertschätzung. Es sei kein Zufall, dass das "Lübecker Ausbildungsmodell" in anderen Ländern auf großes Interesse stoße, sagte der Minister. Die Landesberufsschule stehe für die Fähigkeit der berufsbildenden Schulen, sich schnell und flexibel auf Veränderungen in der Wirtschaft einzustellen. "Sie schreiben hier in Lübeck eine viel beachtete Erfolgsgeschichte", sagte Klug.

Der Beruf des Hörgeräteakustikers kann noch mit weiteren Rekorden glänzen. Mit einem Abiturientenanteil von 50 Prozent ist er der Handwerksberuf mit dem höchsten Abiturientenanteil in einem Gesundheitshandwerk. Bei Befragungen zeigt sich, dass sich immer mehr Abiturienten bewusst für dieses Gesundheitshandwerk und gegen ein medizinisches Studium entscheiden. "Gerade leistungsstarke junge Menschen möchten wissen, welche Chancen und Möglichkeiten Ihnen ein bestimmter Bildungsweg bietet. Ihnen müssen wir Lern- und Karrierewege anbieten, die eine echte Alternative zur Hochschule darstellen. Dass die Berufsausbildung durchaus konkurrenzfähig gegenüber akademischen Bildungsangeboten ist, zeigen beispielhaft die Hörgeräteakustiker", stellte ZDH-Generalsekretär Holger Schwannecke heraus.

Spitzenwerte hat das Hörgeräteakustiker-Handwerk auch bei der Ausbildungsquote. Das ist die Anzahl der Auszubildenden im Verhältnis zur Gesamtbeschäftigtenzahl. Sie beträgt 20 Prozent. Kaum ein anderes Handwerk kommt auf diese Quote. Eine weitere Höchstleistung kann das Hörgeräteakustik-Handwerk beim Anteil der weiblichen Auszubildenden verzeichnen. 61 Prozent sind Frauen. Ebenfalls Rekord bei einem technisch-medizinischen Handwerk.

"Jedem erfolgreichen Auszubildenden sagen wir einen Arbeitsplatz zu", versprach Marianne Frickel, Präsidentin der Bundesinnung der Hörgeräteakustiker. Seit Jahren beginnen in Deutschland immer mehr Lehrlinge ihre dreijährige duale Ausbildung zum Hörgeräteakustiker. In dieser Zeit erwerben sie nicht nur medizinische und technische Kenntnisse und Fertigkeiten, sondern auch soziale und methodische Kompetenzen. Die Berufsaussichten für Hörgeräteakustiker sind gut. Die Absolventen sind sehr gefragt. "Das Gesundheitshandwerk Hörgeräteakustik ist ein fortschrittliches und zukunftsweisendes Berufsfeld", sagte Marianne Frickel, Präsidentin der Bundesinnung der Hörgeräteakustiker.

Hintergrundinformationen zum Beruf und Ausbildung des Hörgeräteakustikers

Die rund 4.300 deutschen Hörgeräteakustik-Betriebe mit etwa 10.000 Beschäftigten benötigen den qualifizierten Nachwuchs, denn die Zahl schwerhöriger Menschen steigt von Jahr zu Jahr. Studien gehen davon aus, dass es in Deutschland etwa 15 Millionen Menschen mit Hörbeeinträchtigungen gibt. Die Nachfrage nach qualitativ hochwertigen digitalen Hörsystemen steigt. Diese sind technisch so komplex, dass ausschließlich Hörgeräteakustiker in der Lage sind, sie auf die individuellen Bedürfnisse des Kunden anzupassen. Auf dem zentralen Ausbildungscampus in Lübeck, mit der Akademie für Hörgeräte-Akustik und der Landesberufsschule für Hörgeräteakustiker, wurden in den vergangenen 38 Jahren rund 11.000 Gesellen und 2.000 Meister geschult. Das Zentrum ist die größte Ausbildungseinrichtung für Gesundheitshandwerker weltweit. Im Rahmen der dualen Berufsausbildung engagiert sich das Land Schleswig-Holstein durch die deutschlandweit zuständige bundesoffene Landesberufsschule in besonderer Weise. Mit dem Zentrum in Lübeck ist die Hörgeräteakustikausbildung auch international gut aufgestellt. Im August fand in Lübeck eine zweiwöchige internationale Fachschulung mit 21 Hörgeräteakustikern aus 12 Ländern statt. Und in Zukunft soll das internationale Bildungsangebot des "Campus Hörakustik" noch weiter ausgebaut werden.

Links:

Bundesinnung der Hörgeräteakustiker www.biha.de

Landesberufsschule für Hörgeräteakustiker www.lbs-hoerakustik.de

Akademie für Hörgeräte-Akustik www.aha-luebeck.de

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesinnung der Hörgeräteakustiker KdöR (biha) Pressestelle Wallstr. 5, 55122 Mainz Telefon: (06131) 965600, Telefax: (06131) 9656040

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