Pressemitteilung | Wirtschaftsjunioren Deutschland e.V. (WJD)

Unbelehrbare Schulpolitik / Wirtschaftsjunioren fordern weniger Grundsatzdebatten und mehr Investitionen in die Anfänge der Bildungskarrieren

(Berlin) - „Wir brauchen nicht weniger, sondern mehr Binnendifferenzierung im deutschen Schulsystem.“ Das sagte Bert Christmann, Bundesvorsitzender der Wirtschaftsjunioren Deutschland, am 15. September zur aktuellen Diskussion um die Ergebnisse der OECD-Bildungsstudie. Dabei sei es zunächst gleichgültig, ob diese Binnendifferenzierung im Rahmen des dreigliedrigen Schulsystems oder eines Gesamtschul-Konzepts stattfinde. Worauf es ankomme, das sei allein die Fähigkeit unserer Gesellschaft, ihre Kinder nach ihren individuellen Schwächen und Stärken zu fördern – und da gehe es zuallererst um die Kindergärten, Grundschulen und Horte: „Statt alte ideologische Experimentierfelder neu abzustecken, sollten wir dort etwas tun, wo die Fehlentwicklungen entstehen“.

Die Wirtschaftsjunioren, so Christmann weiter, wiederholten hier ihren Vorschlag, die Eigenheimförderung zu streichen und mindestens die Kinderkomponente von gegenwärtig rund 3,8 Milliarden Euro in den massiven Ausbau der Kinderbetreuung zu investieren: „Wenn wir in der ganztägigen und anspruchsvollen Betreuung der bis zu Zehnjährigen versagen, dann werden wir bald ohnehin kaum mehr Kinder haben – und können uns dann jeden weiteren Gedanken zur Sicherung unserer gesellschaftlichen Innovationskraft sparen.“ Wolle die Bildungspolitik ihrer Aufgabe gerecht werden, müsse sie sich angesichts unserer demographischen Perspektiven zuallererst mit der Familienpolitik verbünden: „Die Entscheidung über den Schulerfolg fällt weit vor der konkreten Ausgestaltung einer weiterführenden Schule – das ist die Botschaft des OECD-Berichts, die jetzt nach Konsequenzen verlangt“.

Im Übrigen, so Christmann, bestehe der Sinn solcher Untersuchungen wie der OECD-Bildungsstudie seines Wissens nicht darin, den Bundes- oder Landespolitikern wieder einmal Gelegenheit zum Spiel mit dem Schwarzen Peter zu geben. Wenn sich das System sogar bei Alarm nur in seine erstarrten Strukturen strecke, müsse man es eben ändern: „Wir halten noch immer die Abschaffung der Kultushoheit der Länder für eine Option.“

Quelle und Kontaktadresse:
Wirtschaftsjunioren Deutschland e.V. (WJD) Breite Str. 29, 10178 Berlin Telefon: 030/203081516, Telefax: 030/203081522

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