Pressemitteilung | Bauern- und Winzerverband Rheinland-Pfalz Süd e.V. (BWV-RLP)

Unternehmensergebnisse rheinland-pfälzischer Landwirte im Wirtschaftsjahr 2004/2005 durchwachsen

(Mainz) - Die mit dem Situationsbericht am 7. Dezember vorgelegten Unternehmensergebnisse des Deutschen Bauernverbandes können für Rheinland-Pfalz nur teilweise bestätigt werden, teilt der Präsident des Bauern- und Winzerverbandes Rheinland-Pfalz Süd, Norbert Schindler, MdB, mit. Zwar seien die Ergebnisse auch in Rheinland-Pfalz im Durchschnitt leicht angestiegen, die Verbesserung der Jahresabschlüsse sei jedoch deutlich geringer ausgefallen als in anderen Bundesländern, so Schindler.

Als Grund dafür nannte der BWV-Präsident vor allem die schlechte Ernte im Jahr 2004. Im Verbandsgebiet des Bauern- und Winzerverbandes Rheinland-Pfalz Süd hätten die Betriebe auch im Jahr 2004 noch unter den Auswirkungen der Dürre des Jahres 2003 leiden müssen, so dass die Ackerbaubetriebe in Rheinland-Pfalz in diesem Bereich einen drastischen Rückgang ihrer Unternehmensergebnisse um 11,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr hinnehmen mussten. Im Durchschnitt lagen die Ergebnisse der rheinland-pfälzischen Ackerbaubetriebe bei rund 28.600 Euro je Betrieb.

Positiv entwickelten sich allerdings auch in Rheinland-Pfalz die Unternehmensergebnisse der Verbundbetriebe. Die Schweinepreise tendierten im vergangenen Wirtschaftsjahr wieder fester als es in den Vorjahren der Fall war. In den vergangenen drei Jahren gaben viele Schweinehalter ihre Betriebe auf, da es nicht möglich war, aufgrund der anhaltend schlechten Preise kostendeckend zu produzieren. Um so mehr freut es BWV-Präsident Norbert Schindler, dass das Wirtschaftsjahr 2004/2005 für diese Betriebe endlich wieder positiv verlaufen ist. Verbundbetriebe konnten im vergangenen Jahr im Durchschnitt ein Einkommen in Höhe von rund 38.600 Euro erzielen. Die Betriebe hätten dieses positive Unternehmensergebnis zu einem großen Teil zur Rückführung von Verbindlichkeiten, die in der Tiefpreisphase der vergangenen Jahre entstanden seien, heranziehen müssen.

Von dem Unternehmensergebnis des Betriebes muss der Landwirt jedoch nicht nur seinen Lebensunterhalt bestreiten, sondern auch Eigenkapital bilden, Investitionen tätigen und Sozialabgaben abführen.

Die Milchviehbetriebe tendierten trotz unveränderter Erlöse mit einem leichten Plus in Höhe von 3 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Dies ist vor allem auf die Einführung der EU-Ausgleichszahlungen bei Milch ab dem Jahr 2004 und auf gestiegene Rindererzeugerpreise zurückzuführen.

Auch im Weinbau konnten die Betriebe aufgrund von mehreren hervorragenden Jahrgängen in Folge ein leicht verbessertes Ergebnis einfahren. Der Zuwachs lag in diesem Bereich bei 5,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Auch der Jahrhundertjahrgang des Jahres 2003 wirkt sich noch auf dieses Ergebnis aus. Die Jahre 2004 und 2005 brachten ebenfalls wieder hervorragende Weinjahrgänge zu Tage, so Schindler. Dies sei für das „Weinland“ Rheinland-Pfalz von großer Bedeutung.

Insgesamt sieht Norbert Schindler die Situation für die Zukunft mit gemischten Gefühlen. Die Preissteigerungen bei Treibstoffen, Energie- und Düngemitteln würden sich auf das Ergebnis des nächsten Jahres negativ auswirken, so der BWV-Präsident. Auch die in der vergangenen Woche bekannt gewordenen Beschlüsse zur Reform der Zuckermarktordnung stelle die Betriebe vor große Herausforderungen.

Quelle und Kontaktadresse:
Bauern- und Winzerverband Rheinland-Pfalz Süd e.V. Andrea Adams, stellv. Hauptgeschäftsführerin, Presseabteilung An der Brunnenstube 33-35, 55120 Mainz Telefon: (06131) 62050, Telefax: (06131) 620550

(tr)

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