VDA: E10-Kraftstoff fast in allen Benzinern einsetzbar / Deutsche Automobilindustrie hält bei E10-Verträglichkeit Wort und leistet ihren Beitrag für mehr Klimaschutz: Nur 189.000 Pkw deutscher Hersteller müssen auf Super-Plus umgestellt werden
(Frankfurt am Main) - Der Verband der Automobilindustrie (VDA) hat seine Zusage eingehalten: Das Bundesumweltministerium erhielt am 3. April 2008 vom VDA eine detaillierte Übersicht der Pkw deutscher Hersteller, die nicht mit der neuen Kraftstoffsorte mit einem Bioethanolanteil von bis zu 10 Prozent (DIN 51626-1) betankt werden dürfen. In den vergangenen Wochen hatten die deutschen Automobilhersteller intensive Verträglichkeitsprüfungen in der Flotte durchgeführt. Das jetzt vorliegende Ergebnis zeigt, dass lediglich 189.000 Pkw deutscher Marken im Bestand auf Super-Plus umsteigen werden müssen. Damit haben wir unsere Aussage, dass höchstens 375.000 Fahrzeuge deutscher Hersteller betroffen sind, eindeutig bestätigt. Die deutsche Automobilindustrie hat auch in diesem Bereich ihre Hausaufgaben gemacht und Wort gehalten. Damit leisten wir einen entscheidenden Beitrag, dass zukünftig jedes Jahr über 2 Millionen Tonnen CO2 eingespart werden könnten, betonte VDA-Präsident Matthias Wissmann.
Für 170.000 weitere Pkw, die bereits jetzt schon für Super-Plus empfohlen sind, ändere sich nichts. Insgesamt können über 98 Prozent der rund 21 Mio. Fahrzeuge deutscher Hersteller mit Benzinmotor mit der neuen Kraftstoffsorte (E10) betankt werden, so Wissmann.
Schon heute bietet die deutsche Automobilindustrie zahlreiche emissions- und verbrauchsarme Neufahrzeuge an. Der größte Teil des Kraftstoffes über 75 Prozent wird aber von Fahrzeugen verbraucht, die älter als drei Jahre sind, erläuterte Wissmann. Deshalb wird der zusätzliche Nutzen für den Klimaschutz besonders groß, wenn die Bestandsfahrzeuge mit einbezogen werden.
Nachfolgend eine Übersicht zu den Fahrzeugen der einzelnen Hersteller, die nach Einführung der geplanten neuen Kraftstoffsorte E10 auf den Bestandskraftstoff Super- Plus (E5) angewiesen sein würden:
Alle Fahrzeuge der Marke Audi sind bis auf wenige Ausnahmen für E10 geeignet. Lediglich Fahrzeuge mit FSI-Saugmotoren der ersten Generation sind nicht für den Betrieb mit E10 geeignet. Das sind der A2 1.6 FSI der Modelljahre 2003 bis 2005, der A3 1.6 FSI sowie der A3 2.0 FSI des Modelljahrs 2004 und A4 mit 2.0 FSI-Motor der Modelljahre 2003 und 2004. Den Kunden entsteht hier aber kaum ein Nachteil, da die Fahrzeuge in der Regel für Super-Plus ausgelegt sind. Mit Standheizung ausgerüstete Audi A4 Limousinen mit Ottomotor der Modelljahre 2001 bis 2008 sollten bei Betrieb der
Standheizung dann gleichfalls temporär mit Super-Plus betankt werden. Dies gilt ebenfalls für den Audi A4 Avant mit Ottomotoren der Modelljahre 2002 bis 2008.
Alle BMW Fahrzeuge sind für E10 geeignet, sofern deren Betriebsanleitung nicht ausdrücklich die Verwendung von Super-Plus vorschreibt. Unbedenklich ist der Einsatz von E10 auch in allen MINI Modellen nach dem Relaunch der Marke im Jahr 2000. Außerdem können alle Rolls-Royce Automobile ab 2003, dem Launch des aktuellen Phantom Modells, mit E10 betankt werden.
Die überwiegende Mehrheit aller Fahrzeuge mit Ottomotor der Marken Mercedes-Benz und smart kann den bisherigen Erfahrungen des Herstellers nach grundsätzlich mit E10 betrieben werden. Ausgenommen sind Fahrzeuge mit Ottomotoren der ersten Generation von Vierzylinder Direkteinspritzern (C 200 CGI - 203 und CLK 200 CGI - 209) der Jahre 2002 bis 2005. Ebenso ausgenommen sind Modelle, die werkseitig ohne geregelten 3-Wege Katalysator produziert oder mit Vergaser ausgerüstet wurden. Diese sind in der Regel älter als 23 Jahre. Alle von einer Betankung mit E10 ausgenommenen Fahrzeuge müssen stets mit Super-Plus betankt werden. Fahrzeuge, in deren Betriebsanleitung die Verwendung von Super-Plus vorgesehen ist, müssen auch weiterhin vorwiegend Super-Plus tanken. Mercedes-Benz und smart Kunden können auf der Mercedes-Benz-Homepage sowie ab morgen bei Niederlassungen und Händlern eine Liste mit allen nicht E10-tauglichen Fahrzeugmodellen einsehen.
Bis auf eine Ausnahme sind alle Fahrzeuge mit Ottomotor des Herstellers Ford für E10 geeignet. Lediglich der Ford Mondeo SCi mit Benzindirekteinspritzung er wurde von 2004 bis 2006 gebaut wird zukünftig mit der Bestandsschutzsorte betankt werden müssen.
Grünes Licht für E10 gibt es auch in den Benzinmotoren von Opel. Bis auf eine Ausnahme vertragen nicht nur alle Neuwagen E10, sondern auch die bisher zugelassenen Modelle. Lediglich der 2,2-Liter-Benzin-Direkteinspritzer, der in den Baureihen Signum, Vectra und Zafira eingesetzt wird, benötigt generell Kraftstoff mit maximal fünfprozentigem Ethanolanteil. Uneingeschränkt E10-tauglich sind Erdgas- und Autogasfahrzeuge im Benzinbetrieb.
Die Fahrzeuge der Marke Porsche sind ab dem Baujahr 1996 uneingeschränkt E10-tauglich. Einige wenige Modelle mit luftgekühlten Motoren aus den Jahren vor 1996 werden umsteigen müssen.
Bis auf wenige Ausnahmen sind alle Fahrzeuge der Marke Volkswagen für den neuen Kraftstoff E10 geeignet. Ausgenommen sind Fahrzeuge mit FSI-Motoren der ersten Generation. Dies betrifft wenige Fahrzeuge der Modelle Lupo, Polo, Golf, Bora und Touran aus den Bauzeiträumen 2000 bis 2004, in Einzelfällen bis 2006. Diese Fahrzeuge müssen dann Super-Plus tanken. Den Kunden entsteht aber kaum ein Nachteil, da die Fahrzeuge in der Regel für den besonders verbrauchsgünstigen Einsatz von Super-Plus-Kraftstoffen ausgelegt sind.
Quelle und Kontaktadresse:
Verband der Automobilindustrie e.V. (VDA)
Eckehart Rotter, Leiter, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Westendstr. 61, 60325 Frankfurt am Main
Telefon: (069) 975070, Telefax: (069) 97507261
(tr)
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