Pressemitteilung | Verband der Automobilindustrie e.V. (VDA)

VDA-Geschäftsführer betont Innovationskraft der Zulieferer - Hohe FuE-Investitionen / Bräunig: Jedes vierte Auto läuft in Bayern vom Band

(Berlin/Ingolstadt) - Bayern ist Automobilland. Jedes vierte Auto, das in Deutschland gefertigt wird, läuft in Bayern vom Band - im vergangenen Jahr waren das über 1,4 Mio. Pkw. Die Automobilindustrie im Freistaat - also Hersteller und Zulieferer - beschäftigt 167.000 Mitarbeiter und erzielte 2010 einen Umsatz von über 93 Mrd. Euro. Das ist nahezu ein Drittel des gesamten Industrieumsatzes in diesem Bundesland", betonte Klaus Bräunig, Geschäftsführer des Verbandes der Automobilindustrie (VDA), auf dem 13. BAIKA-Jahreskongress "Zulieferer Innovativ", im Audi Forum in Ingolstadt. Allein in den ersten fünf Monaten des laufenden Jahres wurden in Bayern über 656.000 Pkw produziert.

Die Exportstärke von Bayern ist besonders von der Automobilindustrie geprägt: Der Exportwert von 63 Mrd. Euro, den diese Schlüsselbranche im vergangenen Jahr mit der Ausfuhr von Fahrzeugen erzielte, entspricht 40 Prozent des gesamten Exportwerts aus diesem Bundesland. Bräunig betonte: "Damit sichert die Automobilindustrie Wohlstand und Wachstum in Bayern." Hinzu komme die hohe Innovationsgeschwindigkeit der Automobil-industrie: Die Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen betragen über 4,2 Mrd. Euro im Jahr. "Fast die Hälfte aller FuE-Investitionen in Bayern entfällt somit auf die bayerischen Automobilhersteller und -zulieferer", erläuterte Bräunig.

"Insbesondere die Zulieferer haben einen entscheidenden Anteil an den Innovationen, die den Markterfolg deutscher Modelle auf den Weltmärkten ausmachen", unterstrich Bräunig. Das Ziel der CO2-Minderung werde mit zahlreichen Instrumenten nachhaltig verfolgt. Dazu zählten energieeffiziente LED-Leuchten, die Gewichtsreduzierung im Antriebsstrang und Fahrwerk, die Verringerung des Rollwiderstands bei Pkw- und Lkw-Reifen sowie die Emissionsreduzierung mittels geringerer Reibungsverluste, höherer Dichtigkeit und Minimierung des Ölvolumenstroms durch geeignete Dichtungen. Bräunig nannte zudem die Optimierung des Energiemanagements im Fahrzeug, den konsequenten Leichtbau, den Einsatz von Reifendrucksensoren sowie Effizienzsteigerungen bei Zündung und Kompressoren. "Und nicht zuletzt können wir den Kraftstoffverbrauch und damit die CO2-Emissionen bei neuen Modellen durch eine weiter optimierte Aerodynamik weiter senken", sagte Bräunig.

Durch die Optimierung des Antriebsstrangs und des Fahrwerks seien in diesem Bereich CO2-Einsparungen von bis zu 30 Prozent gegenüber herkömmlichen Lösungen möglich. Bräunig erläuterte die vielen Stellhebel, an denen die Unternehmen ansetzen: So kann die elektromechanische Lenkung die bisherigen CO2-Emissionen um 2 bis 8 Prozent senken, eine elektromechanische Wankstabilisierung bringt 1 bis 3 Prozent, Leichtbau im Antriebsstrang und Fahrwerk verringert das Fahrzeuggewicht um 15 Kilogramm, was einer CO2-Einsparung von 0,3 Prozent entspricht. Hinzu kommen ein integrierter Allradverteiler (1 bis 1,5 Prozent CO2-Einsparung), die Hybridisierung (3 bis 25 Prozent je nach Hybrid-Art), das moderne
8-Gang-Automatikgetriebe (6 Prozent) oder das verlustoptimierte Achsgetriebe mit 1 bis 1,5 Prozent. "Die Liste lässt sich noch ergänzen durch Niveauverstellung, reibungsoptimierte Radlager und den reibungsoptimierten Kugelgewindetrieb für EPS, neue Schrägkugellager für das Achsgetriebe oder eine optimierte Kraftstoffpumpe", betonte Bräunig.

"Damit wird klar: CO2-Minderung besteht nicht nur in der Entwicklung alternativer Antriebe - etwa dem Elektroauto oder der Brennstoffzelle -, sondern der konsequenten Effizienzsteigerung vieler Teile und Komponenten in den klassischen Antrieben, also beim Clean Diesel und beim Benziner. Wenn wir all die Potenziale heben, können wir bis zum Ende des Jahrzehnts den Spritverbrauch unserer Neufahrzeuge um bis zu 25 Prozent weiter senken. Da auch im Jahr 2020 der größte Teil der Neuwagen auf unseren Straßen noch mit Verbrennungsmotor ausgestattet sein wird, ist es wichtig, dass wir bei der Optimierung der klassischen Antriebe weiter vorangehen. Die Zulieferer - auch und gerade in Bayern - leisten hierzu einen ganz wesentlichen Beitrag. Ihre FuE-Quote ist ähnlich hoch wie die der Hersteller", erklärte Bräunig.

Die globale Nachfrage nach individueller Mobilität werde auch in Zukunft weiter steigen. "Drei von vier Autos, die in Deutschland gebaut werden, gehen in den Export. Und jedes zweite Auto, das die deutsche Automobilindustrie jährlich fertigt, wird an internationalen Standorten produziert. Die deutschen Zulieferer profitieren von globaler Aufstellung - drei Viertel der Wertschöpfung eines Autos kommen von den Entwicklungspartnern der Hersteller", sagte Bräunig.

Technologie bleibe das zentrale Differenzierungsmerkmal für die deutschen Zulieferer: "Die Zukunftstechnologien liegen im Bereich der effizienten Antriebe, in der Elektrifizierung des Antriebsstrangs, in der Batterietechnologie - aber eben auch in der Entwicklung kleinerer, hoch aufladbarer Verbrennungsmotoren mit weniger Verbrauch", unterstrich der VDA-Geschäftsführer.

Quelle und Kontaktadresse:
VDA Verband der Automobilindustrie e.V. Pressestelle Behrenstr. 35, 10117 Berlin Telefon: (030) 897842-0, Telefax: (030) 897842-600

(tr)

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