VDA mahnt verantwortungsbewusstes Verhalten der Stahlindustrie an
(Frankfurt am Main/Baden-Baden) - Im Rahmen der VDA-Mitgliederversammlung in Baden-Baden haben die im VDA-Rohstoffausschuss tätigen Hersteller und Zulieferer der Automobilindustrie gemeinsam nachdrücklich an die Stahllieferanten appelliert, sich ihrer Verantwortung für die automobile Wertschöpfungskette bewusst zu sein.
VDA-Präsident Prof. Dr. Bernd Gottschalk unterstrich: "Die Verlässlichkeit und Berechenbarkeit der Abnehmer von morgen orientiert sich am Verhalten der Stahlindustrie von heute." Diese müsse sich bewusst darüber sein, dass sie ein Teil der Kette ist. Die Stahlindustrie sei keineswegs ein außenstehender Anbieter und trage wesentliche Mitverantwortung für die Wettbewerbsfähigkeit der Automobilbranche und ihrer Produkte. Prof. Gottschalk: Das ist gegenwärtig nicht überall erkennbar.
Die Preisforderungen der Stahlindustrie haben sich in den letzten Monaten dramatisch entwickelt. Gegenüber Herbst 2003 sind die Preise für Bleche um bis zu 60 Prozent gestiegen. Auch Stabstahl, Formstahl und v.a. die Legierungszuschläge haben massiv angezogen. Nach den Stabilisierungstendenzen des Sommers haben gerade die letzten beiden Monate einen weiteren deutlichen Preisschub gebracht. Nicht zuletzt die breit angelegte Neufestlegung der Schrottzuschläge durch die Stahlindustrie hat den Druck auf den Schmiedebereich kurzfristig deutlich erhöht z. T. haben sich die Kosten mehr als verdoppelt. In dieser Lage geraten gerade Klein- und Mittelbetriebe in teilweise ihre Existenz und die Arbeitsplätze gefährdende Schwierigkeiten.
Prof. Dr. Gottschalk wies aber auch darauf hin, dass Automobil-Hersteller und -Zulieferer ihren Teil zur Bewältigung der Situation beitragen müssten. Prof. Dr. Gottschalk: Die Kostenstruktur verschiebt sich in der ganzen Kette, die Folgen müssen alle zusammen tragen. Wo es die Märkte zulassen, kann auch der Endkunde nicht außen vor bleiben. Dort, wo die Unternehmen der Automobilindustrie selbst direkten Einfluss nehmen können, z. B. bei ihrem Schrott-Management, werden sie diesen nutzen, um einer weiteren Eskalation entgegenzuwirken. Gemeinsames Ziel aller Beteiligten einschließlich der Stahlindustrie müsse sein, die aktuell schwierige Absatzsituation in der Automobilindustrie nicht mit mehr als den zwingend notwendigen Preissteigerungen zu belasten, zumal diese nicht in allen Fällen transparent und aus der Verteuerung des Eingangsmaterials nachvollziehbar sind.
Quelle und Kontaktadresse:
Verband der Automobilindustrie e.V. (VDA)
Veronika Kleinhaus, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
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