Pressemitteilung | Verband Deutscher Alten- und Behindertenhilfe e.V. (VDAB) - Hauptstadtbüro und Landesverbände Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern

VDAB zum Psyma CARE Klima-Index: Politik und Kostenträger sind aufgerufen, die richtigen Schlussfolgerungen daraus zu ziehen

(Berlin) - Nach Ansicht des VDAB legt der CARE Klima-Index den Finger in die Wunden, die die Pflegepolitik der vergangenen Jahre zu verantworten hat. Dies betrifft alle Themen, die für die Zukunft der Professionellen Pflege von Bedeutung sind.

Dazu Thomas Knieling, Bundesgeschäftsführer des Verbandes Deutscher Alten- und Behindertenhilfe: "Der CARE Klima-Index bestätigt erneut die fundamentale Kritik des VDAB an der Pflegepolitik der vergangenen Jahre und Jahrzehnte. Politik und Kostenträger haben sich darin gefallen, über die Köpfe der Professionellen Pflege hinweg die Leistungen für die Versicherten immer weiter zu erhöhen, die Bürokratie, Kontrollen immer weiter zu perfektionieren und dies ohne Rücksicht auf diejenigen, die die Leistungen erbringen sollen. Da ist es kein Wunder, dass sich über 90 Prozent der professionell Pflegenden von der Politik im Stich gelassen fühlen. Der Vertrauensverlust ist massiv und völlig verständlich.
Das sollte denjenigen, die politische Verantwortung tragen, zu denken geben. Die Professionelle Pflege hat ein gutes Gespür für die Lücke zwischen den Sonntagsreden und der Realität. Wenn es darum geht, die gesetzlichen Rahmenbedingungen für eine attraktive Berufsausübung zu schaffen, ist von der Wertschätzung für die Professionellen Pflege nichts mehr übrig."

Thomas Knieling weiter: "Wir erwarten vom neuen Bundestag und von der neuen Regierung eine klare Trendumkehr in der Pflegepolitik. Die Maxime muss sein, alles zu tun, damit jeder, der in Zukunft Professionelle Pflege braucht, sie auch bekommen kann. Das geht nur mit der Pflege, anstatt, wie bisher, gegen sie. Dazu müssen die Rahmen- und Arbeitsbedingungen so ausgestaltet sein, dass der Beruf wieder attraktiv wird. Bürokratie, Kontrolldichte und Reglementierung gehören allesamt auf einen sehr kritischen Prüfstand. Die Rahmenbedingen müssen außerdem so ausgestaltet sein, dass die Inhaber der Einrichtungen bereit sind, in die immer stärkere Nachfrage zu investieren. Wenn nur 17 Prozent der stationären Einrichtungen die wirtschaftliche Lage als positiv einschätzen, ist das ein Alarmzeichen. Denn dies wird dramatische Folgen in Bezug auf die Bereitschaft zu Investitionen und Innovationen haben."

Der VDAB kritisiert darüber hinaus, dass sich Politik und Kostenträger sowohl die Situation der Qualität der Pflege und der personellen Ausstattung in Bezug auf die Versorgung in der Zukunft schönreden. Dazu Thomas Knieling: "Wir erwarten, dass die Verantwortlichen in Politik und bei den Kassen die Umfrage und ihre Ergebnisse ernst nehmen und ihrerseits ihren Kurs neu bestimmen. Immer neue politische Versprechen ohne fundierte Ideen zu deren Umsetzung, wie jüngst im Sondierungsergebnis von Schwarz-Rot, bauen jedenfalls nicht das notwendige Vertrauen in der Branche auf."

Quelle und Kontaktadresse:
Verband Deutscher Alten- und Behindertenhilfe e.V. (VDAB) Pressestelle Reinhardtstr. 19, 10117 Berlin Telefon: (030) 20 05 90 79-0, Fax: (030) 20 05 90 79-19

(cl)

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