Pressemitteilung |

VDEW verteidigt Preisanträge der Stromunternehmen / Strompreisanträge sind legitim / Gestiegene Großhandelspreise führen zu höheren Strompreisen

(Berlin) - "Die Anträge auf Strompreiserhöhungen sind auf nachvollziehbare Marktentwicklungen zurückzuführen." Das erklärte Eberhard Meller, Hauptgeschäftsführer des Verbandes der Elektrizitätswirtschaft (VDEW). "Die bereits erfolgten Genehmigungen von Strompreisanträgen in einigen Bundesländern zeigen, dass die Anträge substanziell sind", sagte Meller. Die geplanten Preiserhöhungen seien vor allem mit den gestiegenen Großhandelspreisen an den europäischen Strombörsen begründet. "Dadurch sind die Beschaffungskosten deutlich gestiegen", so Meller. Des Weiteren hätten sich die Belastungen aus dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) in diesem Jahr erhöht und würden auch im nächsten Jahr weiter steigen. "Häufig wird vergessen, dass der Verbraucher inzwischen 40 Cent von jedem Euro auf der Stromrechnung für staatlich gewollte Sonderlasten bezahlt. Damit machen die staatlichen Belastungen den größten Anteil des Strompreises aus."

Den Vorwurf, die Stromunternehmen würden die Kunden ungerechtfertigt abzocken, wies Meller deutlich zurück: "Stromanbieter müssen wie alle Wirtschaftsunternehmen profitabel arbeiten. Im internationalen Vergleich angemessene Erträge sind auch im Interesse der Kunden." Sie seien auch Voraussetzung dafür, Investitionen durchführen zu können, die zum Erhalt der hohen Versorgungsqualität in Deutschland notwendig sind. Jeder Kunde in Deutschland könne heute unter den rund 1.000 Stromunternehmen frei wählen: "Es ist leichter, in diesem Land seinen Stromanbieter zu wechseln als seine Bank", betonte Meller.

Die weltweit zunehmende Energienachfrage insbesondere in Ländern wie China und Indien wirke sich auch auf die europäischen Strommärkte aus. "Der wesentliche Grund für die steigenden Großhandelspreise ist die wachsende Nachfrage nach Strom und den zur Stromerzeugung notwendigen Primärenergieträgern", erläuterte Meller. Da in Deutschland auch Kohle und Gas zur Stromproduktion genutzt würden, verteuerten steigende Kohle- und Gaspreise die Stromerzeugung und somit auch den Großhandelspreis. "Da sich weder die Förderkapazitäten, noch die Transportkapazitäten für Öl, Kohle und Gas beliebig erweitern lassen, ist eine schnelle Entspannung der Marktlage auch nicht zu erwarten."

Hinzu komme, dass sich die staatlichen Abgaben nach VDEW-Angaben seit dem Beginn der Liberalisierung im Jahr 1998 verfünffacht haben. Steuern und Abgaben machten bereits 40 Prozent des Strompreises für private Haushalte aus. Ohne diese Sonderlasten wären die Strompreise für Haushalte im Jahr 2005 um zwölf Prozent niedriger als zu Beginn des Wettbewerbs 1998.

Quelle und Kontaktadresse:
Verband der Elektrizitätswirtschaft e.V. (VDEW), Hauptgeschäftsstelle Patricia Nicolai, Leiterin, Presse Robert-Koch-Platz 4, 10115 Berlin Telefon: (030) 726147-0, Telefax: (030) 726147-140

(sk)

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