VDEW zur Diskussion um angeblich manipulierte Strompreise / Strompreise sind Marktpreise / Deutschland hat größte Unternehmensvielfalt in EU
(Berlin) - "Strompreise unterliegen den Regeln von Angebot und Nachfrage und den Bedingungen der weltweiten Brennstoffmärkte", erklärte Eberhard Meller, Hauptgeschäftsführer des Verbandes der Elektrizitätswirtschaft (VDEW), Berlin, anlässlich der Diskussion um angeblich manipulierte Strompreise. Unter den 25 EU-Mitgliedstaaten habe Deutschland die größte Unternehmensvielfalt. "Hunderte von Stromversorgern stehen untereinander im Wettbewerb", so Meller weiter.
Die Preisentwicklung an der deutschen Strombörse EEX in Leipzig mit 120 in- und ausländischen Teilnehmern verlaufe parallel zum aktuellen Trend an allen europäischen Börsenplätzen. "Der Vorwurf der Manipulation durch deutsche Stromversorger ist daher grotesk", sagte Meller. Börsenkurse spiegelten die Liquidität und Erwartungen der Marktteilnehmer wieder. Das gelte auch für die Entwicklung des politisch gewollten CO2-Zertifikatehandels.
Forderungen nach einer Subventionierung der stromintensiven Industrie würden nicht in einen liberalisierten Markt passen, sondern stammten noch aus der alten Monopolzeit, betonte der VDEW-Hauptgeschäftsführer. Die Energiebranche versuche schon, den Großabnehmern zu helfen. So sei zum Beispiel im neuen Energiewirtschaftsgesetz durchgesetzt worden, dass die Netznutzungsgebühren für stromintensive Betriebe in Absprache mit dem Strom-Regulierer halbiert werden können.
Die Begründung der Aluminiumproduzenten, die hohen Energiekosten in Deutschland führten zum Schließen von Standorten, sei nur vorgeschoben. "Die Konzerne wollen den Stromversorgern nur den Schwarzen Peter zuschieben, um ihre Entscheidungen in der Öffentlichkeit zu rechtfertigen", erklärte Meller. Die jetzt angekündigten Standortverlagerungen hätten jedoch schon lange festgestanden.
Quelle und Kontaktadresse:
Verband der Elektrizitätswirtschaft e.V. (VDEW)
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