VDV unterstreicht Bedeutung von ÖPNV und Schienengüterverkehr für die gesamtwirtschaftliche Entwicklung
(Köln) - Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) hat auf seiner Berliner Jahrestagung im Beisein von Bundeskanzler Gerhard Schröder die Bedeutung des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) und des Eisenbahngüterverkehrs für die gesamtwirtschaftliche Entwicklung unterstrichen. Im ÖPNV auf Strasse und Schiene wurden 1999 mehr als 91,1 Mrd. Personenkilometer geleistet. Dies sind - bei steigender Tendenz - rund 250 Mio. Personenkilometer täglich. Im Schienengüterverkehr bewältigen die deutschen Eisenbahnen im öffentlichen Verkehr jährlich über 71 Mrd. Tonnenkilometer (einschließlich DB AG).
In der öffentlichen Wahrnehmung spiele der ÖPNV und der Schienengüterverkehr fälschlicher Weise eine untergeordnete Rolle, so VDV-Präsident Dr. Dieter Ludwig. Hierbei werde die Bedeutung dieses Wirtschaftsbereiches für das Funktionieren der Gesamtwirtschaft weitgehend verkannt und unterschätzt. Ludwig ist sicher: "Selbst wenn es gelingen sollte, neue Finanzierungsformen für Straßen zu finden, stößt die Expansion des Straßennetzes an natürliche Grenzen. Auch der Einsatz von Telematik kann hierüber nicht weghelfen, zumal alle Verkehrsprognosen von einer ungebrochene Mobilitätssteigerung ausgehen. Nur durch die Entlastung des Straßennetzes durch Busse und Bahnen kann eine Krise, die den Erfolg der Gesamtwirtschaft gefährdet, verhindert werden."
In der gesamten Wirtschaft hätten dies, unterstrich Ludwig, weitsichtige Beobachter erkannt. Man könne das z.B. an der maßgeblichen Rolle der Automobilindustrie bei der Entwicklung von Schienengüterverkehrslogistik, am zunehmenden Engagement internationaler Konzerne im Nahverkehr oder dem Einstieg großer Speditionen in den Schienengüterverkehr erkennen.
"Unsere Branche verharrt keineswegs im Stillstand", so Ludwig. "Im ÖPNV laufen die Vorbereitungen auf den zukünftig liberalisierten europäischen Markt auf Hochtouren. Mit großen Anstrengungen werden Kosten gesenkt und die Produktivität erhöht." Dies steigere nicht nur die Wettbewerbsfähigkeit, sondern entlaste auch die öffentlichen Haushalte. "Im Güterverkehr", so der VDV-Präsident weiter, "haben wir die Liberalisierung des Marktes bereits hinter uns. Der Markteintritt vieler neuer Unternehmen und die Belebung des Wettbewerbes zeigen, dass man in diesem Sektor eine positive Zukunftsentwicklung sieht."
Die wirtschaftliche Dynamik zeige sich auch in der ständig steigenden Zahl der VDV-Mitglieder. Inzwischen vertrete der Verband über 500 Mitgliedsunternehmen mit rund 230.000 qualifizierten und zukunftsträchtigen Arbeitsplätzen.
Ludwig unterstreicht: "Im europaweiten Wettbewerb haben die deutschen Unternehmen keinen Grund, sich zu verstecken. Sie stehen technologisch an der Spitze der Entwicklung, besitzen internationale Anerkennung für praxistaugliche und effiziente Lösungen und zeigen ihre Stärke in Flexibilität und Marktnähe."
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