Verhandlungen zum Manteltarifvertrag Süßwarenindustrie vertagt: Arbeitskampf nicht mehr auszuschließen
(Niedernhausen) - Ein Arbeitskampf ist in der Süßwarenindustrie nicht mehr auszuschließen, hat Gunold Fischer, als stellvertretender Vorsitzender der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) zuständig für die Tarifpolitik, erklärt, nachdem die Verhandlungen vertagt wurden.
Die Öffentlichkeit kennt mit den Leckereien der Branche nur ihre Schokoladenseite, so Fischer. Heute haben wir eine andere, bittere Wirklichkeit erlebt: Die Arbeitgeber fordern eine signifikante Kostenentlastung. Das kann massive Verschlechterungen beispielsweise beim Urlaubs- und Weihnachnachtsgeld oder auch bei der Arbeitszeit bedeuten.
Fischer erinnerte daran, dass die NGG den Manteltarifvertrag seit mehr als zehn Jahren nicht gekündigt habe, obwohl etliche Verbesserungen erforderlich seien. Wir haben damit Kostensteigerungen für die Süßwarenbranche vermieden. Die Arbeitgeber wollen Verschlechterungen. Wir werden hingegen alles tun, um den Manteltarifvertrag zu schützen. Die Verhandlungen sind vertagt, aber Konflikte sind vorprogrammiert.
Die Große Tarifkommission der NGG und der Sozialpolitische Ausschuss des Bundesverbandes der Deutschen Süßwarenindustrie (BDSI) kamen am 26. März 2007 im hessischen Niedernhausen zur ersten Tarifverhandlung zusammen, nachdem die Arbeitgeber den Bundesmanteltarifvertrag für die Süßwarenindustrie zum 31. Januar 2007 gekündigt hatten. In der deutschen Süßwarenbranche arbeiten rund 55.000 Beschäftigte in 250 Betrieben der Schokoladen-, Bonbon-, Gebäck- und Eiskremindustrie.
Quelle und Kontaktadresse:
Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG), Hauptstadtbüro
Dr. Karin Vladimirov, Pressesprecherin
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