Versicherer mahnen zu vernünftigem Umgang mit Tempo-30-Zonen
(Berlin) - Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV) hat am Dienstag die geplante Neuregelung zur Einrichtung von Tempo-30-Zonen kritisiert. Danach dürfen Städte und Gemeinden künftig selbstständig Nebenstraßen in Tempo-30-Zonen umwandeln. Angesichts der Finanznot der Kommunen sei zu befürchten, dass die Tempo-30-Zonen ohne bauliche Maßnahmen stark ausgeweitet werden, ohne dass die Kontrolldichte zunimmt. Dies würde bald dazu führen, dass Kraftfahrer solche Zonen nicht mehr ernst nehmen. Das Ziel, Wohnstraßen sicher, ruhig und angenehm zu gestalten, sei, nach Ansicht der Versicherer, mit Tempolimits und Appellen an die Autofahrer nicht zu erreichen. Vielmehr seien bauliche Veränderungen in bestehenden Straßennetzen und die sorgfältige Planung bei neuen Wohngebieten unbedingt erforderlich.
Bei Tempo-30-Zonen, die nicht durch einschneidende bauliche Maßnahmen begleitet werden, steige sogar die Gefahr von Kinderunfällen. In einer entsprechenden Untersuchung fanden die Unfallforscher des GDV heraus, dass die Kennzeichnung von Tempo-30-Zonen mit Schildern nicht ausreicht und kaum Auswirkungen auf das Fahrverhalten der Autofahrer hat - Kinderunfälle sogar zunahmen. Erst durch die Kombination mit baulichen Maßnahmen konnte eine Reduzierung der Unfälle erreicht werden.
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