Vertrieb lehnt Reiseverkauf auf ITB ab / Fachmesse dient der Geschäftsanbahnung und Kontaktpflege
(Berlin) - Der Vertrieb im Deutschen ReiseVerband (DRV) protestiert vehement gegen das Vorhaben der Messe Berlin, während der Publikumstage der ITB Berlin den Verkauf von Reisen zu ermöglichen. Trotz der Einwände und Befürchtungen der Reisemittler im Branchenverband hält der Messeausrichter weiter an seinen Plänen fest. "Der Verkauf von Reisen auf einer Fachmesse ist für die gesamte Branche von Nachteil - besonders für die Reisebüros", betont DRV-Vizepräsident Otto Schweisgut. "Wir sind strikt dagegen und haben unseren Standpunkt auch in zahlreichen Gesprächen mit der Messe Berlin erläutert", so der Sprecher des Vertriebs im führenden Branchenverband der Touristik. Denn würde die ITB den Verkauf offiziell zulassen, würden viele Anbieter mit aggressiven Messerabatten Kunden locken wollen, so Schweisgut. "Aufgrund der großen medialen Aufmerksamkeit der Messe würde das zu einer deutschlandweiten Diskussion über Rabatte in der Reisebranche führen, die den Kampf des DRV gegen Rückvergütungen konterkariert", befürchtet er.
"Die ITB ist in erster Linie eine Fachmesse, die dem Austausch, der Kontaktpflege und dem Anbahnen von Geschäften dient. Sie bietet hervorragende Möglichkeiten zur Diskussion über neueste Entwicklungen und aktuelle Themen und setzt alljährlich neue Trends in der Touristik - das ist die Aufgabe einer Fachmesse", hebt der DRV-Vizepräsident hervor. Die Publikumstage am Wochenende hingegen sollen Lust auf Urlaub machen. "Eine fundierte Fachberatung wie sie im Reisebüro üblich ist, kann im quirligen Messetreiben nicht realisiert werden. Eine Rabattschlacht wäre nicht aufzuhalten", befürchtet daher der DRV-Vorstand. "Kunden wird suggeriert, dass der Reisepreis verhandelbar wäre. Sie werden kein Verständnis dafür haben, dass auf einer Messe ein Rabatt gewährt wird, den es im Reisebüro nicht gibt", betont Schweisgut. Der Sprecher des mittelständischen Vertriebs im DRV plädiert daher dafür, das seit Jahrzehnten bewährte Modell der ITB Berlin beizubehalten sowie ihre Bedeutung und ihren Ruf als Fachmesse mit großer internationaler Bedeutung weiter zu festigen.
Der Vertrieb im DRV ist der Meinung, dass sich die ITB Berlin als größte internationale Fachmesse der Touristik nicht in den Wettbewerb der Marktteilnehmer einmischen sollte, indem sie als Plattform für den Reiseverkauf dient. Als internationale Leitmesse der Touristik ist die ITB Berlin nicht mit den vorwiegend auf Verbraucher ausgerichteten Publikumsmessen wie der CMT in Stuttgart, der Touristik und Caravaning in Leipzig oder der f.re.e in München vergleichbar, bei denen die Informationsbereitstellung für Verbraucher in der Region im Fokus steht. "Die ITB Berlin ist die weltweit größte und wichtigste internationale Tourismusmesse, bei der das B-2-B-Geschäft im Vordergrund steht und die Nachfrage der Fachbesucher befriedigt wird", bringt es DRV-Vizepräsident Schweisgut auf den Punkt. Diese Einwände gegen eine Verkaufsmesse seien auch bereits gegenüber der neuen Wirtschaftssenatorin in Berlin, Cornelia Yzer, kommuniziert worden. "Schließlich ist das Land Berlin Gesellschafter der Messe und somit ist das Wirtschaftsressort auch für die Leitmesse ITB Berlin verantwortlich", so Schweisgut.
Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher ReiseVerband e.V. (DRV)
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