Pressemitteilung | k.A.

Viele Kinderräder weisen Mängel auf / Kinderräder im Praxistest der ADFC-Radwelt

(Bremen) - Kinder, die beim Radfahren positive Erfahrungen machen, benutzen das Fahrrad auch später gerne als Verkehrsmittel. Der sichere Start auf zwei Rädern hängt aber wesentlich vom geeigneten Kinderrad ab: Das Fahrrad sollte vollständig ausgestattet und gut auf die Bedürfnisse des Kindes abgestimmt sein. Dies ist leider keine Selbstverständlichkeit, viele Räder weisen Mängel auf. Zu diesem Ergebnis kommt ein Praxistest der Radwelt, dem Mitgliedermagazin des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) in seiner neuesten Ausgabe.

Insgesamt neun Testfahrer im Alter von fünf bis zwölf Jahren fuhren Räder der Größen 18 bis 24 Zoll über Monate hinweg Probe. Jedes Kind legte dabei mehrere hundert Kilometer zurück. Neben dem Alltagsstress - Fahrten über Schlaglöcher und Bordsteinkanten - hatten die Testräder auch gewollte Belastungen zu ertragen: Jedes wurde 200 Mal umgeworfen, eine Zahl, die gar nicht so hoch ist, wenn man sieht, wie viele Kinder mit ihren Rädern umgehen.

Beliebt bei allen Kindern waren Räder mit Rücktrittbremse. Rücktrittbremsen sind wartungsarm und geben zusätzliche Sicherheit, sie ersetzen aber auch beim Kinderrad nicht die gute Felgenbremse, die bei hohen Geschwindigkeiten unverzichtbar ist. Im Idealfall packen Felgenbremsen vorne und hinten zu. Leider fehlte die zweite Felgenbremse auch bei sonst sehr guten Rädern. Zwar erfüllten alle Felgenbremsen die DIN 79100, doch deren Anforderungen sind zu lasch, wie sich im Fahrbetrieb zeigte: Bei Trockenheit kamen alle Räder schnell und gut zum Stehen, nicht aber bei Regen.

Leider ist der Preis nicht immer ein Gradmesser für ein perfektes Fahrrad. Bei einigen der Testmodelle zwischen 300 und 1000 Mark schien zweckloser Schnickschnack wie etwa ein Drachentäschchen am Lenker wichtiger zu sein als eine wirkungsvolle Lichtanlage oder rutschfeste Pedale. Weiteres bedenkliches Übel, das im Test reihenweise auftrat: Die Klingel fehlte, und Speichenreflektoren lösten sich, weil sie nicht arretierbar waren. Auffällig bei allen Rädern war das durchgängig hohe Gewicht, was die Hersteller oft mit der extremen Belastung der Räder zu rechtfertigen suchen, was Kindern in der Praxis aber oft Probleme bereitet.

Quelle und Kontaktadresse:
ADFC Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club e. V., Bundesgeschäftsstelle Postanschrift: Postfach 10 77 47, 28077 Bremen, Hausanschrift: Grünenstr. 8-9, 28199 Bremen, Infoline/Telefon: 04 21 / 34 62 90, Telefax: 04 21 / 34 62 950

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