VÖB erwartet in sechs Monaten höhere Kapitalmarktzinsen
(Berlin) - In seinem aktuellen Zinsprognose-Spektrum prognostiziert der Bundesverband Öffentlicher Banken Deutschlands, VÖB, auf Sicht von zwei Monaten eine Abnahme und in sechs Monaten eine Erhöhung der Rendite 10-jähriger Bundesanleihen. Ausgangspunkt der VÖB-Analyse ist der Monatsdurchschnittswert 10-jähriger Bundesanleihen als maßgebliche Eurobenchmark-Rendite, der im Oktober 2002 bei 4,46 Prozent lag.
Der VÖB erwartet in zwei Monaten ein Zinsniveau auf 4,20 Prozent und in sechs Monaten einen Anstieg auf 4,60 Prozent. Aufgrund der vorliegenden Indikatoren gehen wir davon aus, dass die aktuelle Konjunkturschwäche, insbesondere in Deutschland, vorerst anhält. Im vierten Quartal durchschreiten wir ein neuerliches Konjunkturtal, sagte VÖB-Volkswirtin Dr. Astrid Rohles am 13. November in Berlin. Erst im Laufe des Jahres 2003 würden, ausgehend von den USA, eine allmähliche Belebung einsetzen und die Kapitalmarktzinsen steigen. Von der Binnenwirtschaft seien kaum eigenständige Impulse zu erwarten. Die von der Bundesregierung vorgesehene Abgabenbelastung fördere weder Konsum noch Investitionen. Damit werde der Export wieder zum entscheidenden Konjunkturmotor.
Von der Europäischen Zentralbank (EZB) erwartet der VÖB angesichts eines relativ entspannten Preisumfelds und des schwachen vierten Quartals am 5. Dezember 2002 eine Senkung der Leitzinsen um 25 Basispunkte. An diesem Tage werde die EZB ihre aktuellen makroökonomischen Projektionen vorstellen, die ihr ausreichende Argumentationen für die Senkung der Leitzinsen liefern würden.
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