Pressemitteilung | Bundesverband Öffentlicher Banken Deutschlands e.V. (VÖB)

VÖB-Volkswirte: Entspannung am Rentenmarkt in Sicht / Konjunkturelle Abschwächung in Deutschland und im Euroraum bis Jahresende 2012 wahrscheinlich / Renditen deutscher Staatsanleihen könnten bei längerfristiger Beruhigung der Märkte wieder steigen / Niedrigzinsphase der EZB wird anhalten

(Berlin/Frankfurt am Main) - Die Rentenstrategen der VÖB-Mitgliedsinstitute erwarten eine weitere Entspannung an den Finanzmärkten und damit einen Anstieg der Renditen für deutsche Staatsanleihen im Laufe des kommenden Jahres. "Auch wenn von der Staatsschuldenkrise im Euroraum und den strukturellen Wirtschaftsproblemen in einigen Eurostaaten weiterhin Risiken für die Finanzmärkte und die konjunkturelle Entwicklung ausgehen, dürfte das zurückkehrende Vertrauen an den Finanzmärkten und die wirtschaftliche Stabilisierung im Euroraum im kommenden Jahr für den deutschen Rentenmarkt steigende Renditen bedeuten," erklärten übereinstimmend Dr. Ulrich Kater (DekaBank), Dr. Thomas Meißner (DZ Bank), Ulf Krauss (Helaba), Dr. Cyrus de la Rubia (HSH Nordbank), Gernot Griebling (LBBW), Torsten Windels (NORD/LB) und Manuel Pauser (VÖB) auf der 35. Zinsprognose-Pressekonferenz des Bundesverbandes Öffentlicher Banken Deutschlands, VÖB, in Frankfurt am Main. Allerdings wird nach Meinung der meisten Institutsvertreter der Renditeanstieg für langfristige Bundesanleihen angesichts des schwierigen Umfelds nur gering ausfallen.

Mit ihrer Ankündigung, unter bestimmten Bedingungen Staatsanleihen von Krisenstaaten am Sekundärmarkt zu kaufen, habe die Europäische Zentralbank das Vertrauen an den Finanzmärkten vorübergehend wieder gestärkt und Investoren an die Aktien- und Kapitalmärkte zurückgeholt. "Nun liegt es an den Krisenstaaten, diesen Vertrauensvorschuss der Investoren durch die zügige Umsetzung ihrer Reformprogramme und Sparmaßnahmen zu untermauern", forderten die VÖB-Strategen. Die EZB könne mit ihren angekündigten Maßnahmen den betroffenen Staaten lediglich mehr Zeit erkaufen. Eine Änderung der Niedrigzinspolitik der EZB sehen die Experten derzeit nicht.

Die konjunkturelle Entwicklung in Deutschland werde sich zum Ende des Jahres spürbar verlangsamen. "Die Rezession in einigen Eurostaaten und die zwischenzeitliche Verlangsamung des Wirtschaftswachstums in den Entwicklungsländern hinterlässt in der deutschen Wirtschaft immer deutlichere Spuren und bremst die deutsche Wirtschaftsleistung weiter aus", begründeten die VÖB-Volkswirte ihre Einschätzung. Für das kommende Jahr erwarten die Experten aber moderatere Wachstumsraten. Für die wirtschaftliche Entwicklung des Euroraums hingegen könnte die derzeitige Rezession noch bis weit in 2013 hineinreichen. Die Spannweite der Prognosen der VÖB-Experten reicht daher von einer Stagnation im nächsten Jahr bis zu einem Wirtschaftswachstum von 0,7 Prozent.

Der Bundesverband Öffentlicher Banken Deutschlands, VÖB, ist ein Spitzenverband der deutschen Kreditwirtschaft. Er vertritt die Interessen von 62 Mitgliedern, darunter die Landesbanken sowie die Förderbanken des Bundes und der Länder. Die Mitgliedsinstitute des VÖB repräsentieren mit 1.991 Milliarden Euro knapp 24 Prozent der Bilanzsumme des deutschen Bankenmarktes (Geschäftsjahr 2011). Mit rund 80.000 Beschäftigten nehmen die öffentlichen Banken ihre Verantwortung für Mittelstand, Unternehmen, die öffentliche Hand und Privatkunden wahr und sind in allen Teilen Deutschlands fest in ihren Heimatregionen verwurzelt. Mit knapp 47 Prozent sind die VÖB-Mitgliedsbanken Marktführer bei der Kommunalfinanzierung und stellen zudem rund 24 Prozent aller Unternehmenskredite in Deutschland zur Verfügung.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband Öffentlicher Banken Deutschlands e.V. (VÖB) Pressestelle Lennéstr. 11, 10785 Berlin Telefon: (030) 81920, Telefax: (030) 8192222

(tr)

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