Pressemitteilung | Volkssolidarität Bundesverband e.V.

Volkssolidarität fordert gerechte Lösung bei Rentenwert Ost

(Berlin) - „Die Volkssolidarität fordert eine gerechte Lösung, die den Menschen in den neuen Ländern real etwas bringt. Eine kostenneutrale Scheinlösung würde für die Rentnerinnen und Rentner sowie für die älteren Erwerbstätigen nichts zum Guten ändern.“ Das erklärte der Präsident des Sozial- und Wohlfahrtsverbandes Volkssolidarität, Prof. Gunnar Winkler, am Montag (10. November 2008) in Berlin zu Medienberichten über Arbeitspapiere des Bundesarbeitsministeriums zum Rentenwert Ost.

„Ich kann nur hoffen, dass die Vernunft die Oberhand gewinnt. Würden die Berichte zutreffen, dass ab dem Jahr 2020 bei den Erwerbstätigen lediglich eine Verrechnung der Rentenwerte auf einheitlicher Basis erfolgen und sich für alle anderen nichts ändern soll, wäre es nicht verwunderlich, wenn sich die Menschen im Osten als dumm verkauft fühlten.“

Winkler wandte sich gegen Modelle zur Angleichung des Rentenwerts Ost, die eine „kostenneutrale“ Lösung (d. h. ohne Mittel aus öffentlichen Haushalten) vorsehen, indem lediglich eine Umrechnung auf einheitliche Werte vorgenommen wird und der Rückstand im Leistungsbereich – beim „Eckrentner“ Ost sind das immerhin 144,90 Euro monatlich – faktisch erhalten bleibt. Solange im Osten die Effektivverdienste um 20 bis 25 Prozent niedriger liegen als in den alten Ländern müsse auch die Hochwertung der Löhne und Gehälter im Osten dem Grunde nach beibehalten werden. Sie stelle keine finanzielle Besserstellung dar, sondern einen unverzichtbaren Nachteilsausgleich, damit vor allem Beschäftigte mit unterdurchschnittlichen Verdiensten nicht später in Altersarmut fallen. Immerhin seien über 22 Prozent der Beschäftigten im Osten zu Stundenlöhnen von 6,81 Euro oder weniger tätig.

Der Ausgleich von 12,1 Prozent beim Rentenwert Ost sei Winkler zufolge eine noch zu lösende Frage bei der Vollendung der deutschen Einheit, weil es darum gehe, gleiche Lebensarbeitsleistungen in Ost und West in der Rente auch gleich anzuerkennen und zu bewerten. „Wir werden es nicht hinnehmen, dass man uns auf eine Lösung dieses Problems in 50 Jahren vertröstet.“

Quelle und Kontaktadresse:
Volkssolidarität Bundesverband e.V. Pressestelle Alte Schönhauser Str. 16, 10119 Berlin Telefon: (030) 27897100, Telefax: (030) 27593959

(el)

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